Der verlorene Ton – Volkstheater

Die Theater sind geschlossen, die Zuschauer/innen zu Hause. Um die kulturelle Durststrecke zu überbrücken, präsentiert das Volkstheater jeden Abend ab 18 Uhr eine Inszenierung aus dem laufenden Spielplan oder ein Highlight der vergangenen Jahre. Statt einer Eintrittskarte bittet das Volkstheater um eine Spende mit dem Verwendungszweck „Volkstheater Aktion Anstatt Ticket“, wie hoch auch immer, an die Volkshilfe.

Spenden unter: https://www.volkshilfe.at/meine-spende/jetzt-spenden/donations/wer-kann-hilft-jetzt/

Das tagesaktuelle Video finden Sie immer ab 18 Uhr für 24 Stunden hier.

Der verlorene Ton

von Lida Winiewicz

Gemeinsame Veranstaltung mit dem österreichischen Parlament unter dem Ehrenschutz des Präsidenten des Nationalrates Mag. Wolfgang Sobotka zum Gedenken an die Novemberpogrome

Die Wiener Autorin Lida Winiewicz ist dem Volkstheater-Publikum vertraut: Ihr Text Späte Gegend – am Haus drei Mal inszeniert, zuletzt mit Hilde Sochor und Birgit Doll – war über Jahrzehnte ein Fixstern im Spielplan und hatte österreichische Geschichte aus der Perspektive zweier gegensätzlicher Frauen zum Thema. Nun hat Lida Winiewicz im hohen Alter ein autobiografisches Werk verfasst, das ihr Überleben im „Dritten Reich“ auf bewegende Weise darstellt: Der verlorene Ton. „Als unsere Welt einstürzte, am 12. März 1938, saßen wir beim Frühstück.“ Die jüdischen Eltern flüchten, Lida und ihre große Schwester sollen nachkommen – noch bevor das gelingen kann, werden beide Elternteile deportiert und ermordet. Wie überlebten die Töchter in Wien, herabgestuft als „Mischlinge 2. Grades“? In der Begegnung mit versteckt lebenden „U-Booten“, mit vielen Böse- und wenigen Wohl-Gesonnenen, klammern sie sich auch noch in Bombennächten an die Musik als letztes Elixier. Lida träumt von einer Gesangskarriere – bis die Erfahrung des Holocaust ihr den einen, ihren höchsten Ton raubt.

Unter Beteiligung der Autorin präsentieren Schauspieler/innen des Volkstheater-Ensembles Auszüge aus Der verlorene Ton – als szenische Lesung mit Gesang. In Lida Winiewicz wird eine der „letzten Zeuginnen“ geehrt, so wie in den vergangenen Jahren Gertrude Pressburger und Éva Fahidi. In ihren Geschichten wird die Vergangenheit lebendig und mahnt zur Wachsamkeit.

mit Evi KehrstephanIsabella KnöllSimone Krampe (Gesang), Anna RotClaudia Sabitzer, Helmut Stippich (Klavier), Lida Winiewicz (Gast)

Programm:

14. April: Iphigenie in Aulis | Occident Express von Euripides/Soeren Voima | von Stefano Massini / Regie Anna Badora

15. April: Das Missverständnis von Albert Camus / Regie Nikolaus Habjan

16. April: In der Strafkolonie – Ein Live-Hörspiel nach Franz Kafka / Regie Sören Kneidl

17. April: Urfaust/FaustIn and out von Johann Wolfgang Goethe/Elfriede Jelinek / Regie Bérénice Hebenstreit

18. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

19. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

20. April: Haummas net sche? Mit Christine Nöstlingers Geschichten durch 100 Jahre Gemeindebau. Ein Theater-Parcours / Regie Sara Ostertag

21. April: Ausblick nach oben Theatrale Feldforschung des Jungen Volkstheaters/ Regie Constance Cauers, Malte Andritter

22. April: ORF DOKUMENTATION zu Ausblick nach oben

23. April: Schuld & Söhne von Christine Eder (Text) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

24. April: Verteidigung der Demokratie Politshow von Christine Eder (Stück) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

25. April: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

26. April: Trojanow trifft. „Wie konnte das passieren?“ – Das Gespenst des Rechtsrucks in Österreich Ilija Trojanow trifft Josef Haslinger

27. April: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

28. April: Peer Gynt von Henrik Ibsen / Regie Viktor Bodó

29. April: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

30. April: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht / Regie Robert Gerloff

01. Mai: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

02. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

03. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

04. Mai: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau / Regie Alexandru Weinberger-Bara

05. Mai: GEDENKMATINEE Gelebt, erlebt, überlebt Szenische Lesung nach dem Roman von Gertrude Pressburger / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

06. Mai: Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing / Regie und Puppendesign Nikolaus Habjan

07. Mai: GEDENKMATINEE Der verlorene Ton Szenische Lesung von Lida Winiewicz / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

08. Mai: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

09. Mai: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

10. Mai: Wien ohne Wiener Ein Georg-Kreisler-Liederabend von Nikolaus Habjan und Franui / Regie und Puppenbau Nikolaus Habjan

11. Mai: Weh dem, der lügt! von Franz Grillparzer / Regie Martin Pfaff

12. Mai: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran von Éric-Emmanuel Schmitt / Regie Jan Gehler

13. Mai: Nora³ von Henrik Ibsen/Elfriede Jelinek / Regie Dušan David Pařízek

14. Mai: Medea von Franz Grillparzer / Regie Anna Badora

15. Mai: Stella von Johann Wolfgang Goethe / Regie Robert Gerloff

16. Mai: Mittelschichtblues von David Lindsay-Abaire / Regie Ingo Berk

17. Mai: Halbe Wahrheiten von Alan Ayckbourn / Regie Lukas Holzhausen

18. Mai: Peer Gynt ***mit Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen*** von Henrik Ibsen / Regie Viktor Bodó

19. Mai: Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch / Regie Viktor Bodó

5 Mai @ 18:00 — 5 Mai @ 18:00
18:00 — 18:00 (24h)

Volkstheater

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