Iphigenie in Aulis | Occident Express – Volkstheater

Die Theater sind geschlossen, die Zuschauer/innen zu Hause. Um die kulturelle Durststrecke zu überbrücken, präsentiert das Volkstheater jeden Abend ab 18 Uhr eine Inszenierung aus dem laufenden Spielplan oder ein Highlight der vergangenen Jahre. Statt einer Eintrittskarte bittet das Volkstheater um eine Spende mit dem Verwendungszweck „Volkstheater Aktion Anstatt Ticket“, wie hoch auch immer, an die Volkshilfe.

Spenden unter: https://www.volkshilfe.at/meine-spende/jetzt-spenden/donations/wer-kann-hilft-jetzt/

Das tagesaktuelle Video finden Sie immer ab 18 Uhr für 24 Stunden hier.

Iphigenie in Aulis | Occident Express

Die einen sitzen im antiken Griechenland herum und warten. Die anderen rennen im Jahr 2015 um ihr Leben. Die einen sind Soldaten und heißen Odysseus, Agamemnon, Menelaos. Die anderen sind einfache Leute: Haifa, Nassim, Sadiq. In Euripides’ Tragödie wollen alle nur eines: nach Troja, die Stadt niederbrennen, alles dem Erdboden gleich machen. In Massinis Drama wollen alle nur eines: weg vom Krieg, die verbrannte Erde hinter sich lassen, das gelobte Land betreten – den für Frieden und Wohlstand gepriesenen Kontinent Europa.

Windstille im Hafen von Aulis. Die Segel der griechischen Flotte hängen schlaff herunter, die Stimmung unter den Soldaten ist entsprechend. Tausende kriegswütige Männer, die nach Troja wollen, und jetzt das: Flaute. Der Seher Kalchas stellt kräftigen Wind in Aussicht, wenn der Göttin Artemis ein Menschenopfer gebracht wird: Iphigenie, die Tochter des Heerführers Agamemnon.

Im Jahr 2015 überleben nur zwei Menschen ein Massaker in ihrem Heimatdorf: eine alte Frau und ein kleines Mädchen. Sie stehen zwischen Trümmern und Leichen – dann machen sie sich auf den Weg. Eine Odyssee vom Irak bis in den hohen Norden Europas beginnt.

Regisseurin Anna Badora hat wiederholt Konflikte der Gegenwart anhand antiker Stoffe überprüft und ausgelotet. Occident Express liefert die Steilvorlage für ein Experiment: Können wir mit den Mitteln des Theaters tatsächlich eine so ungeheuerliche Reise erzählen, ohne dabei Flüchtlingsfolklore zu betreiben? Es ist einen Versuch wert.

von Euripides/Soeren Voima | von Stefano Massini

mit Rainer GalkeAnja HerdenLukas HolzhausenKatharina KlarSebastian PassJan ThümerNadine Quittner, Eva Dorlass, Marlene HauserSophie Reiml, Maren-Sophia Streich, Simon Stadler-Lamisch/Nikolaus Baumgartner

Programm:

14. April: Iphigenie in Aulis | Occident Express von Euripides/Soeren Voima | von Stefano Massini / Regie Anna Badora

15. April: Das Missverständnis von Albert Camus / Regie Nikolaus Habjan

16. April: In der Strafkolonie – Ein Live-Hörspiel nach Franz Kafka / Regie Sören Kneidl

17. April: Urfaust/FaustIn and out von Johann Wolfgang Goethe/Elfriede Jelinek / Regie Bérénice Hebenstreit

18. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

19. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

20. April: Haummas net sche? Mit Christine Nöstlingers Geschichten durch 100 Jahre Gemeindebau. Ein Theater-Parcours / Regie Sara Ostertag

21. April: Ausblick nach oben Theatrale Feldforschung des Jungen Volkstheaters/ Regie Constance Cauers, Malte Andritter

22. April: ORF DOKUMENTATION zu Ausblick nach oben

23. April: Schuld & Söhne von Christine Eder (Text) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

24. April: Verteidigung der Demokratie Politshow von Christine Eder (Stück) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

25. April: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

26. April: Trojanow trifft. „Wie konnte das passieren?“ – Das Gespenst des Rechtsrucks in Österreich Ilija Trojanow trifft Josef Haslinger

27. April: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

28. April: Peer Gynt von Henrik Ibsen / Regie Viktor Bodó

29. April: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

30. April: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht / Regie Robert Gerloff

01. Mai: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

02. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

03. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

04. Mai: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau / Regie Alexandru Weinberger-Bara

05. Mai: GEDENKMATINEE Gelebt, erlebt, überlebt Szenische Lesung nach dem Roman von Gertrude Pressburger / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

06. Mai: Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing / Regie und Puppendesign Nikolaus Habjan

07. Mai: GEDENKMATINEE Der verlorene Ton Szenische Lesung von Lida Winiewicz / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

08. Mai: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

09. Mai: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

10. Mai: Wien ohne Wiener Ein Georg-Kreisler-Liederabend von Nikolaus Habjan und Franui / Regie und Puppenbau Nikolaus Habjan

4 April @ 18:00 — 4 April @ 18:00
18:00 — 18:00 (24h)

Volkstheater

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