Die Theater sind geschlossen, die Zuschauer/innen zu Hause. Um die kulturelle Durststrecke zu überbrücken, präsentiert das Volkstheater jeden Abend ab 18 Uhr eine Inszenierung aus dem laufenden Spielplan oder ein Highlight der vergangenen Jahre. Statt einer Eintrittskarte bittet das Volkstheater um eine Spende mit dem Verwendungszweck „Volkstheater Aktion Anstatt Ticket“, wie hoch auch immer, an die Volkshilfe.
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Medea
von Franz Grillparzer
Vier Jahre sind der einstige Held der Griechen, Jason, und seine Ehefrau Medea aus Kolchis mit den beiden gemeinsamen Kindern über die Meere gekreuzt und fanden nirgendwo Aufnahme.
Nicht in der Heimat Jasons und auch sonst nirgendwo will man jenen Mann aufnehmen, der zwar das Goldene Vlies, ein mit magischen Kräften ausgestattetes Widderfell, von den Kolchern zurückerbeutet, dabei aber eine Spur von Unglück und Mord hinterlassen hat. Die Odyssee hat das Paar zermürbt, und Jason beginnt seine Heirat mit der Königstochter aus Kolchis zu bereuen. König Kreon endlich, der Jason schon aus dessen Kindertagen kennt, gewährt ihm Aufnahme in Korinth und duldet nach langem Zögern auch die Anwesenheit der Barbarin Medea, über deren Wildheit ebenso viele Gerüchte existieren wie über ihre magischen Kräfte. Kreons Tochter Kreusa macht es sich zur Aufgabe, die Frau ihrer einstigen Jugendliebe in die griechischen Verhältnisse einzuführen und deren Kinder zu sozialisieren. Medea, die sich all ihrer magischen Hilfsmittel entledigt hat, unternimmt willig den Versuch der Anpassung an die ihr fremde Kultur. Aber Jason wendet sich von ihr ab. Das Gerücht von einem Mord, den Medea an Jasons Oheim begangen haben soll, spitzt die Lage zu. Kreon verbannt die Fremde, entzieht ihr binnen 24 Stunden das Bleiberecht und beraubt sie ihrer Kinder. Medea rast vor Verzweiflung und wird zu der, die man in ihr gesehen hat – eine mordende Megäre.
Medea bildet den Schwerpunkt der zwischen 1818 und 1821 von Franz Grillparzer geschriebenen Trilogie Das Goldene Vlies. Regisseurin Anna Badora hat Erfahrung im Umgang mit antiken Stoffen. 2002 inszenierte sie in Düsseldorf und Epidauros Antigone von Hölderlin/Walser und 2013 Klytaimnestra am Schauspielhaus Graz.
- Regie Anna Badora
- Bühne Thilo Reuther
- Kostüme Werner Fritz
- Musik Klaus von Heydenaber
- Licht Tamás Bányai
- Dramaturgie Heike Müller-Merten
mit Michael Abendroth (Aietes/Herold der Amphiktyonen), Gábor Biedermann(Jason/Phryxus), Günter Franzmeier (Kreon), Anja Herden (Gora), Evi Kehrstephan (Kreusa), Michael Köhler (Absyrtus), Stefanie Reinsperger (Medea), Sarah Pritchard-Smith/Luana Otto (Die junge Medea), Phillip Bauer, Nikolaus Baumgartner, Oskar Salomonowitz, Simon Stadler-Lamisch, Johannes Brandweiner (Medeas Kinder)
14. April: Iphigenie in Aulis | Occident Express von Euripides/Soeren Voima | von Stefano Massini / Regie Anna Badora
15. April: Das Missverständnis von Albert Camus / Regie Nikolaus Habjan
16. April: In der Strafkolonie – Ein Live-Hörspiel nach Franz Kafka / Regie Sören Kneidl
17. April: Urfaust/FaustIn and out von Johann Wolfgang Goethe/Elfriede Jelinek / Regie Bérénice Hebenstreit
18. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff
19. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff
20. April: Haummas net sche? Mit Christine Nöstlingers Geschichten durch 100 Jahre Gemeindebau. Ein Theater-Parcours / Regie Sara Ostertag
21. April: Ausblick nach oben Theatrale Feldforschung des Jungen Volkstheaters/ Regie Constance Cauers, Malte Andritter
23. April: Schuld & Söhne von Christine Eder (Text) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder
24. April: Verteidigung der Demokratie Politshow von Christine Eder (Stück) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder
25. April: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch
26. April: Trojanow trifft. „Wie konnte das passieren?“ – Das Gespenst des Rechtsrucks in Österreich Ilija Trojanow trifft Josef Haslinger
27. April: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast
28. April: Peer Gynt von Henrik Ibsen / Regie Viktor Bodó
29. April: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim
30. April: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht / Regie Robert Gerloff
01. Mai: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch
02. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff
03. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff
04. Mai: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau / Regie Alexandru Weinberger-Bara
05. Mai: GEDENKMATINEE Gelebt, erlebt, überlebt Szenische Lesung nach dem Roman von Gertrude Pressburger / Szenische Einrichtung Jonas Schneider
06. Mai: Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing / Regie und Puppendesign Nikolaus Habjan
07. Mai: GEDENKMATINEE Der verlorene Ton Szenische Lesung von Lida Winiewicz / Szenische Einrichtung Jonas Schneider
08. Mai: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim
09. Mai: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast
10. Mai: Wien ohne Wiener Ein Georg-Kreisler-Liederabend von Nikolaus Habjan und Franui / Regie und Puppenbau Nikolaus Habjan