Schwere Knochen – Volkstheater

Die Theater sind geschlossen, die Zuschauer/innen zu Hause. Um die kulturelle Durststrecke zu überbrücken, präsentiert das Volkstheater jeden Abend ab 18 Uhr eine Inszenierung aus dem laufenden Spielplan oder ein Highlight der vergangenen Jahre. Statt einer Eintrittskarte bittet das Volkstheater um eine Spende mit dem Verwendungszweck „Volkstheater Aktion Anstatt Ticket“, wie hoch auch immer, an die Volkshilfe.

Spenden unter: https://www.volkshilfe.at/meine-spende/jetzt-spenden/donations/wer-kann-hilft-jetzt/

Das tagesaktuelle Video finden Sie immer ab 18 Uhr für 24 Stunden hier.

Schwere Knochen

nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko

Große Ganoven, fesche Strizzis, korrupte Kieberer, heilige Huren. Geldwäsche, Glücksspiel, Schmuggel, Raub, Mord. Das Ende eines Krieges, der mit anderen Mitteln fortgesetzt wird, und die fürchterlichste aller Drohungen: Wien bleibt Wien!

Schon bei seiner Geburt ist Ferdinand Krutzler ein Lackel. Sechs Kilo wiegt der Monsterbub, als er in den 1920er-Jahren das Licht der Welt erblickt, und die Krutzler-Mutter sich für die verpasste Abtreibung verflucht. Dabei ist der Ferdinand schon mit zwölf ein Talent: Da begeht er seinen ersten Mord, es dürfte ein Bauchstich gewesen sein, vielleicht ist das Opfer aber auch nur zufällig ins Messer gerannt. Auf jeden Fall war der Krutzler-Vater von da an tot, und sein talentierter Sohn mit den schweren Knochen startet eine beispiellose Karriere. Als Verbrecher. In Erdberg. Da lernt er sie kennen, seine Blutsbrüder im Zeichen des Ganoventums: den bleichen Wessely, den schlaksigen Sikora, den fleischigen Praschak. Unter dem Label „Erdberger Spedition“ räumen die Vier im Zwischenkriegs-Wien Wohnungen aus und erwirtschaften sich damit alles, was das Jungmännerherz begehrt: Schnaps, Weiber, Ruhm. Dann kommt der Anschluss an Nazi-Deutschland, und alles wird anders. Der junge Krutzler erlebt seine zweite Geburt. Im Konzentrationslager. Als rohes Kleinverbrecher-Gestein wird er nach Mauthausen gebracht, als geschliffener Diamant kehrt er ins zerbombte Wien zurück und avanciert zum König der Unterwelt.
David Schalko (Braunschlag, Altes Geld, M – Eine Stadt sucht einen Mörder) entwirft in seinem jüngsten Roman ein Pandämonium Austriacum, in dem die bösen Geister einer ganzen Nation fröhliche Urständ’ feiern. Der Wiener Regisseur Alexander Charim (Inszenierungen u. a. am Schauspielhaus Wien, an der Staatsoper Hannover, an der Deutschen Oper Berlin und am Theater Basel) bringt die Geister zum Tanzen.

  • Bühnenbearbeitung von Anita Augustin
  • Regie Alexander Charim
  • Bühne, Kostüme und Video Ivan Bazak
  • Musik/Komposition Matthias Jakisic, Sam Vahdat
  • Licht Julian Paget, Mauritius Luczynski
  • Dramaturgie Heike Müller-Merten

mit Thomas Frank (Ferdinand Krutzler, Notwehrspezialist), Peter Fasching (Fritz Wessely / KZ-Buchhalter / Dr. Harlacher / Odessajude), Isabella Knöll (Musch / Nonne / Irena, Nummer 3027, Lagerhure / Pensionistin), Matthias Luckey (Wirt / Nazihuber / Dostal / Seibold / Herwig / Petrow / Odessajude), Sebastian Pass(Hans Praschak / Krutzlervater / Grünbaum alias Greenham / Honzo), Andreas Patton (Alfred Podgorsky / Der alte Schrack / Praschakvater / Geldscheißerfranz / Librettist / Igor / Odessajude / Ahab / Barkeeper im Ray / Pensionist), Lisa-Maria Sommerfeld (Sikoramutter / Kellnerin / Librettistentochter / KZ-Buchhalter / Gusti / Tosa / Freier im Ray / Milady / Aida-Kellnerin), Birgit Stöger (Krutzlermutter / Nachbarin / Mandalcef / Bregovic / Der Deutsche / Lassnig / Pensionistin), Lukas Watzl (Karl Sikora / KZ-Buchhalter / Bote / Gisela), Matthias Jakisic / Simon Schellnegger (E Violin), Sam Vahdat / Markus Jakisic (Keyboard), Lenny Dickson / Thomas Käfer (Drums)

Programm:

14. April: Iphigenie in Aulis | Occident Express von Euripides/Soeren Voima | von Stefano Massini / Regie Anna Badora

15. April: Das Missverständnis von Albert Camus / Regie Nikolaus Habjan

16. April: In der Strafkolonie – Ein Live-Hörspiel nach Franz Kafka / Regie Sören Kneidl

17. April: Urfaust/FaustIn and out von Johann Wolfgang Goethe/Elfriede Jelinek / Regie Bérénice Hebenstreit

18. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

19. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

20. April: Haummas net sche? Mit Christine Nöstlingers Geschichten durch 100 Jahre Gemeindebau. Ein Theater-Parcours / Regie Sara Ostertag

21. April: Ausblick nach oben Theatrale Feldforschung des Jungen Volkstheaters/ Regie Constance Cauers, Malte Andritter

23. April: Schuld & Söhne von Christine Eder (Text) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

24. April: Verteidigung der Demokratie Politshow von Christine Eder (Stück) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

25. April: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

26. April: Trojanow trifft. „Wie konnte das passieren?“ – Das Gespenst des Rechtsrucks in Österreich Ilija Trojanow trifft Josef Haslinger

27. April: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

28. April: Peer Gynt von Henrik Ibsen / Regie Viktor Bodó

29. April: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

30. April: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht / Regie Robert Gerloff

01. Mai: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

02. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

03. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

04. Mai: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau / Regie Alexandru Weinberger-Bara

05. Mai: GEDENKMATINEE Gelebt, erlebt, überlebt Szenische Lesung nach dem Roman von Gertrude Pressburger / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

06. Mai: Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing / Regie und Puppendesign Nikolaus Habjan

07. Mai: GEDENKMATINEE Der verlorene Ton Szenische Lesung von Lida Winiewicz / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

08. Mai: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

09. Mai: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

10. Mai: Wien ohne Wiener Ein Georg-Kreisler-Liederabend von Nikolaus Habjan und Franui / Regie und Puppenbau Nikolaus Habjan

5 Mai @ 18:00 — 5 Mai @ 18:00
18:00 — 18:00 (24h)

Volkstheater

Zum Stream