VIEL LÄRM UM NICHTS von William Shakespeare – EDITION BURGTHEATER

Mit ausgewählten Aufführungen aus der Edition Burgtheater (erschienen bei HOANZL, ebenso erhältlich bei Flimmit, eine Kooperation mit dem ORF) zeigt das Burgtheater in den nächsten Wochen jeweils am Freitag und am Montag legendäre Inszenierungen, die das Bild dieses Hauses prägten und veränderten, zu Klassikern wurden und ästhetische Haltbarkeit bewiesen, egal ob sie in den 1960er oder in den 2000er Jahren entstanden – zum Wiedersehen und Neuentdecken. Diese Aufzeichnungen werden jeweils am Freitag und am Montag ab 18 Uhr für 24 Stunden unter www.burgtheater.at abrufbar sein.

VIEL LÄRM UM NICHTS 
William Shakespeare

In Shakespeares aberwitziger Komödie prallen verschiedene Wirklichkeitsebenen aufeinander. Die Männer kehren aus einem Krieg zurück ins „heimische Paradies“, in dem die Frauen bis dato ganz gut ohne einen Mann an ihrer Seite zurechtkamen. Sie fühlen sich fremd in dieser Welt, in der plötzlich nicht mehr mit Schwertern um den Sieg, sondern mit Worten um Gefühle gekämpft wird. 
Zwei Paare, die verschiedener nicht sein könnten, werden einander gegenüber gestellt: Auf der einen Seite Claudio und Hero, die lieber heute als morgen heiraten wollen, obwohl sie sich kaum kennen, und durch die Intrigen des bösartigen Don John daran gehindert werden. Auf der anderen Seite Beatrice und Benedict, die geschworen haben, sich niemals und unter keinen Umständen mit dem anderen Geschlecht einzulassen, aber schließlich doch heiraten.
Für Regisseur Jan Bosse spielt die Geschichte um die ersten überzeugten Singles der Theatergeschichte in der Welt einer Pseudo-Idylle. Eine künstliche Welt der Oberfläche und der Illusion, nur zur Triebabfuhr geschaffen für eine Gesellschaft, die am liebsten von sich selbst Urlaub machen würde. Liebe zuzulassen fällt hier schwerer, als man denkt oder einen das Theater glauben machen will. Doch darf sich der Zuschauer daran erfreuen, wie Shakespeare wahre Verbal-Eroten skizziert, deren Fetisch der Witz und die eigene Schlagfertigkeit sind. Vor Selbstverliebtheit blasen sie ihr Ego so weit auf, dass das wahre Objekt der Leidenschaft fast aus ihrem Blickfeld gerät. Am Ende der Komödie siegt die Welt des verwirrenden Scheins, in der sich Witz, harmlose Torheit und Liebe nur als Strategien entpuppen, ohne die das Überleben in dieser Gesellschaft der verschlagenen Täuschung schlicht unmöglich wäre.

Mit: Dorothee Hartinger, Michael Masula, Joachim Meyerhoff, Christian Nickel, Nicholas Ofczarek, Christiane von Poelnitz, Jörg Ratjen, Martin Reinke

Regie: Jan Bosse
Bühne: Stéphane Laimé
Kostüme: Kathrin Plath

Deutsche Fassung: Burgtheater
Premiere: 8. Dezember 2006, Burgtheater, Saison 2006/07
Aufzeichnung aus dem Burgtheater aus dem Jahre 2007

Programm:

  • Freitag 10. April: GLAUBE UND HEIMAT, Karl Schönherr
  • Montag 13.4: ANATOL, Arthur Schnitzler
  • Freitag, 17.4.: VIEL LÄRM UM NICHTS, William Shakespeare
  • Montag, 20.4.: HÖLLENANGST, Johann Nestroy
  • Freitag, 24.4: DER ZERRISSENE, Johann Nestroy
  • Montag, 27.4: HELDENPLATZ, Thomas Bernhard

4 April @ 18:00 — 4 April @ 18:00
18:00 — 18:00 (24h)

Burgtheater

Zu den Streams