Wir gratulieren: Der Film von Arash T. Riahi und Monochrom kann gedreht werden. Nachdem der Film von offiziellen Stellen abgelehnt wurde, war eine Projekteinreichung bei Kickstarter erfolgreich. Nachdem 50.000 Dollar aus privaten Händen gesammelt wurden, haben die sonst fast unfehlbaren staatlichen Institutionen nun Zeit ihren Fehler auszuwetzen.
Einen Tag vor Ablauf der Frist haben Arash T. Riahi und Johannes Grenzfurthner als wohl erste österreischische Filmemacher überhaupt ein Projekt über eine Crowdfunding-Plattform finanziert. Was sich so einfach anhört, schaffen in Wirklichkeit die wenigsten. Arash T. Riahi hat mit "Sierra Zulu" kurz vor Ablauf der Frist geschafft, genug Mikro-Investoren von dem Projekt zu überzeugen.
Das Projekt wurde gemeinsam mit den Diskurs-Wüstlingen von Monochrom eingereicht, Regie wird Monochrom-Mitgründer Johannes Grezfurthner führen. An dem Projekt konnte man sich auf 18 verschiedenen Arten beteiligen, von einem Dollar für ein Proletarierpaket, über eine Nennung in den Credits für 10 Dollar bis zu einem Komplettpaket aller jemals von Monochrom produzierten Artikel um $ 10.000 oder mehr. Sehr beliebt war auch das Paket um 52 Dollar: man erfährt ein Geheimnis.
Notwendig wurde die ungewöhnliche Finanzierungsform, weil keine Förderstelle die Geschichte um Sowjet-Unterzögersdorf – ein real existierender Rest der Sowjetunion auf dem Boden Österreichs – für Wert befand, dass sie das Gesicht der Welt erblicken möge. Der Film soll eine dunkle Science Fiction Action Komödie werden, die den Filmen von Harun Farocki und Christoph Schlingensief wohl um keine Unze Trash und Gesellschaftskritik nachstehen wird. Wer Johannes Grenzfurthner, Riahi und Monochrom kennt, wer die Texte auf Kickstarter durchliest, kann eigentlich nur zu diesem Schluß kommen.
Und liebe Förderstellen: wenn ihr 325.000 Euro habt um einen ausgemachten Pferdeschiss wie "Der Winzerkönig" zu fördern oder gelegentlich nicht ganz treffsicher seid oder selbst der langjährige Geschäftsführer des Filmfonds Wien manche Juryentscheidungen überhaupt nicht nachvollziehen kann, schaut her wofür Leute bereit sind Geld auszugeben.
Wir gratulieren sehr herzlich. An dem Kickstarter-Projekt kann man sich noch bis zum Montag abend, 30. Juli, beteiligen.