Wien ohne Wiener – Volkstheater

Die Theater sind geschlossen, die Zuschauer/innen zu Hause. Um die kulturelle Durststrecke zu überbrücken, präsentiert das Volkstheater jeden Abend ab 18 Uhr eine Inszenierung aus dem laufenden Spielplan oder ein Highlight der vergangenen Jahre. Statt einer Eintrittskarte bittet das Volkstheater um eine Spende mit dem Verwendungszweck „Volkstheater Aktion Anstatt Ticket“, wie hoch auch immer, an die Volkshilfe.

Spenden unter: https://www.volkshilfe.at/meine-spende/jetzt-spenden/donations/wer-kann-hilft-jetzt/

Das tagesaktuelle Video finden Sie immer ab 18 Uhr für 24 Stunden hier.

Wien ohne Wiener

Ein Georg-Kreisler-Liederabend von Nikolaus Habjan und Franui

Wie schön wäre Wien ohne Wiener!/So schön wie a schlafende Frau./Der Stadtpark wär sicher viel grüner,/und die Donau wär endlich so blau./Wie schön wäre Wien ohne Wiener,/ein Gewinn für den Fremdenverkehr!/Die Autos ständen stumm, das Riesenrad fallet um,/und die lauschigen Gassen wärn leer …

Was für eine makabre Vorstellung! Schon zu seiner Entstehungszeit löste dieses Lied von Georg Kreisler gemischte Gefühle aus bei den Bürger/innen seiner Geburtsstadt, die ihm auf ambivalente Weise ein unerschöpflicher Inspirationsquell war und blieb. Was damals nicht mehr als ein bitter-komisches Gedankenspiel bedeutete, könnte heute als satirische Attacke auf diverse politische Strömungen verstanden werden. Aber Vorsicht: Kreislers Lieder, die alltägliche Beobachtungen ins Monströse vergrößern und dabei ihren kritischen und politischen Kern entblößen, sperren sich einfachen Deutungen. Die schwarzhumorige Fantasie eines der größten Kabarettisten des 20. Jahrhunderts, die sich in treffsicheren Pointen auf dem Papier bzw. auf den Klaviertasten niederschlägt, eröffnet einen eigenen Kosmos. Darin einzutauchen haben sich der in Wien lebende Grazer Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan und die Musiker der 1993 gegründeten Musicbanda Franui unter der Leitung von Andreas Schett aus dem Osttiroler Dorf Innervillgraten verbunden. Gemeinsam mit stimmgewaltigen Volkstheater-Schauspieler/innen und einer neuen Kollektion von Puppen aus Habjans Werkstatt werden sie ihrer Affinität zu den „alten bösen“ und den neueren Kreisler-Liedern Ausdruck verleihen. Georg Kreisler, der als Autor, Komponist und Sänger bis zuletzt immer neue künstlerische Wege ausprobierte und sich nicht auf das Label des komischen „Taubenvergifters“ festlegen lassen wollte, wäre auf diese Melange wohl gespannt gewesen.

mit Gábor BiedermannGünter FranzmeierIsabella KnöllChristoph RothenbuchnerClaudia SabitzerStefan Suske

Programm:

14. April: Iphigenie in Aulis | Occident Express von Euripides/Soeren Voima | von Stefano Massini / Regie Anna Badora

15. April: Das Missverständnis von Albert Camus / Regie Nikolaus Habjan

16. April: In der Strafkolonie – Ein Live-Hörspiel nach Franz Kafka / Regie Sören Kneidl

17. April: Urfaust/FaustIn and out von Johann Wolfgang Goethe/Elfriede Jelinek / Regie Bérénice Hebenstreit

18. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

19. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

20. April: Haummas net sche? Mit Christine Nöstlingers Geschichten durch 100 Jahre Gemeindebau. Ein Theater-Parcours / Regie Sara Ostertag

21. April: Ausblick nach oben Theatrale Feldforschung des Jungen Volkstheaters/ Regie Constance Cauers, Malte Andritter

23. April: Schuld & Söhne von Christine Eder (Text) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

24. April: Verteidigung der Demokratie Politshow von Christine Eder (Stück) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

25. April: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

26. April: Trojanow trifft. „Wie konnte das passieren?“ – Das Gespenst des Rechtsrucks in Österreich Ilija Trojanow trifft Josef Haslinger

27. April: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

28. April: Peer Gynt von Henrik Ibsen / Regie Viktor Bodó

29. April: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

30. April: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht / Regie Robert Gerloff

01. Mai: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

02. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

03. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

04. Mai: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau / Regie Alexandru Weinberger-Bara

05. Mai: GEDENKMATINEE Gelebt, erlebt, überlebt Szenische Lesung nach dem Roman von Gertrude Pressburger / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

06. Mai: Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing / Regie und Puppendesign Nikolaus Habjan

07. Mai: GEDENKMATINEE Der verlorene Ton Szenische Lesung von Lida Winiewicz / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

08. Mai: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

09. Mai: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

10. Mai: Wien ohne Wiener Ein Georg-Kreisler-Liederabend von Nikolaus Habjan und Franui / Regie und Puppenbau Nikolaus Habjan

5 Mai @ 18:00 — 5 Mai @ 18:00
18:00 — 18:00 (24h)

Volkstheater

Zum Stream