Nach langen Monaten des nicht aufhörenden Stroms an immer schrecklicher werdenden Nachrichten, fragen auch wir uns: Was bleibt nach unzähligen Artikeln, Breaking News, Livestreams, Pressekonferenzen und sogar dem einen oder anderen Buch noch zu sagen? Dann haben wir unsere Redaktion und andere Kulturschaffende gebeten, uns an ihrem Blick auf das Jahr 2020 teilhaben zu lassen – und zwar an einem, der sich ausmalt, wie die letzten Monate aussehen hätten können. »Was hat für dich ganz persönlich 2020 durch die Erschwernisse des Jahres nicht stattgefunden?« – das war der Impuls, den wir allen AutorInnnen mitgegeben haben. Von der großen Revolution im Klassenkampf bis hin zum ersten eigenen DJ-Set war vieles dabei. Eine Einladung zu einer alternativen Realität des Jahres 2020.
Label: Coverstory
Gebenedeit ist die Frucht deines Schreibens – Lydia Haider im Porträt
Lydia Haider wird gerne mit einem Label versehen, das für LiteraturkritikerInnen eindeutig zuordenbar ist – das Enfant terrible. Eindeutig und zuordenbar ist an der Autorin Lydia Haider aber gar nichts. Und an der Person Lydia Haider erst recht nicht.
We will not be silent – Wie Aktivismus nachhaltige Veränderung bewirkt
George Floyds Ermordung und die darauffolgende globale BürgerInnenrechtsbewegung haben erneut gezeigt, wie mächtig Protest sein kann. Soziale Bewegungen mobilisieren Massen auf der ganzen Welt und schaffen es immer wieder, große Veränderungen zu bewirken. Dafür reicht es nicht, nur einmal auf die Straße zu gehen. Aktivismus braucht Strategie, Planung und Langfristigkeit, muss sich aber ständig wandeln. Wie gelingt das? Auf der Suche nach dem Rezept für langfristige Veränderung.
Neue Solidarität – Was die Post-Corona-Gesellschaft von LGBTIQ+-Communitys lernen kann
Was wir seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie erleben, betiteln viele gerne als »Ausnahmezustand«. Unser Alltag in der Ausgangssperre ist allerdings nicht unbedingt so einzigartig, wie es die unzähligen Pressekonferenzen vermuten lassen. Personen, die sich als LGBTIQ+ identifizieren, sind es gewöhnt, von der breiten Öffentlichkeit ausgeschlossen zu werden, sich auf Straßen unsicher zu fühlen, Zusammenhalt in Communitys zu suchen und zu finden. Ein Plädoyer dafür, über »neue Solidarität« anstatt »neuer Normalität« nachzudenken.
AustroTOP – Die 100 wichtigsten österreichischen Popsongs
50 Jahre läutet Marianne Mendts »Glock’n« nun schon 24 Stunden am Tag. Circa 438.000 Stunden sind das hochgerechnet bis heute. Gefühlt genauso viele Songs sind seither in Österreich geschrieben und produziert worden. Österreichischer Pop hat viele Gesichter und Geschichten – welche davon sind die wichtigsten?
Lou Asril, The Next Big Thing – »From Seidasten to Hollywood«
So eine soulige Stimme hat es in der österreichischen Musiklandschaft lange nicht gegeben und auch das distinkte, zurückgenommen-moderne visuelle Konzept ist herzlich willkommen. Lou Asril bringt im März seine erste Mini-LP heraus. Ein guter Anlass, um sich mit dem knapp 20-Jährigen zu treffen und ihn ein wenig auszufragen: zu seiner Musik, zu seinen Texten und zu seinen Zukunftsplänen.
Eine Dekade, aber als Lebensgefühl – Was bleibt von den 2010ern?
Zehn Jahre sind entweder sehr lange oder sehr kurz. Wenn es um eine popkulturelle Analyse geht: unfassbar lang. Um eine erschöpfende Einordnung aller relevanten Erscheinungen und Geschehnisse zu liefern, hätten wir einen mindestens 2010-seitigen Sammelband herausgeben müssen. Stattdessen wollen wir in unserem Dossier eine feine Auswahl an Themen bearbeiten, die das vergangene Jahrzehnt genauso wie uns geprägt haben. Illustriert wurden alle Texte von Lisa Schrofner. Wo warst du, als die 2010er vorbei waren?
Musik ohne Geschlechterschubladen – Warum ist das nicht selbstverständlich?
Was bedeutet es Musik zu machen, wenn das eigene Geschlecht nicht selbstverständlich ist? Wir haben mit drei in Wien lebenden Musiker*innen gesprochen, die ihr Geschlecht außerhalb der Schubladen »Mann« und »Frau« verstehen. Sie erzählten uns über ihre Musik, ihre Erfahrungen mit Gender und ihre Wünsche an die österreichische Musikszene.
30 über 30 – Kulturschaffende in Österreich über selbst definierten Erfolg in jedem Alter
In Österreichs Kulturlandschaft ist nicht nur Platz für KünstlerInnen, die schon in den Kinderschuhen alles ausverkaufen. Wir haben 30 Kulturschaffende ausgewählt, die zeigen, dass jeder Lebenslauf anders aussehen darf und es mindestens 30 verschiedene Arten gibt, »Erfolg« zu definieren.
I saw the sign! – Astrologie ist wieder Pop. Warum?
Jahrzehntelang war das Image von Astrologie klassisch das Bild der ’68er-Großtante, die um ihr Geld gebracht wird. Heute sind es eher Business-Meetings, die wegen eines rückläufigen Merkurs verschoben werden. Wann ist das passiert? Eine Annäherung daran, wie wir plötzlich Astrologie zwischen den Zeilen der Planeten lesen.
Der größte Feind ist der Zynismus – Katharina Seidler im Porträt
Katharina Seidler ist eine von Österreichs interessantesten MusikjournalistInnen. Gut möglich, dass sie in den kommenden Jahren ihre zentrale Rolle im Wiener Musikgeschehen weiter ausbaut – und es sich nie nehmen lässt, sich von guten Liedern rühren zu lassen.
Hyperreality zwischen Club und Clubkultur
Seit letztem Jahr hat Wien ein eigenes Festival für Clubkultur und damit nicht nur drei Konzert- und Clubabende, die unterschiedlichste Strömungen experimenteller elektronischer Musik abdecken, sondern vor allem auch einen Raum für Entdeckungen und Diskurs, der dringend nötig ist.
»Was ist das eigentlich, der österreichische Film?«
The Gap bat Mirjam Unger, Paul Poet, Nina Kusturica und Stefan A. Lukacs aka Istvan zum Gespräch über die Leidenschaft Film, die Herausforderung, Förderungen zu erhalten, Wünsche an die Kulturpolitik und Fragen nach Identität und Idealen.
Totgeglaubte leben länger – Über den anhaltenden Vinylboom
Die Schallplatte war eigentlich schon für tot erklärt worden, dann hoben sie die Musikfans doch noch aus dem Grab. Schuld ist die Digitalisierung und ein Erlebnis, das mehr als nur den Hörsinn reizt. Zum Status quo in Sachen Vinyl.
20 Jahre Female Pressure: Wo stehen wir heute?
Seit knapp 20 Jahre besteht die Datenbank Female Pressure, die bis heute aufzeigen soll, dass Frauen in der elektronischen Musik keine exotische Nebenerscheinung sind. Was ist seitdem passiert, wie agiert die Wiener Szene und was leisten neue Initiativen wie Femdex? Ein Überblick.
Junge KunstsammlerInnen in Wien
Die Wiener Kunstszene befindet sich im Aufbruch. Mit der Besiedlung neuer Galerien in Wien steigt auch das Potenzial junge Menschen für das Sammeln von Kunst zu begeistern. Doch wie gelingt der erste Kauf? Und was gilt es dabei zu beachten?
Wahlgesänge: Pop × Politik
Österreich steht zwischen Bundespräsidenten- und Nationalratswahl, und das Verhältnis von Populärkultur und Politik ist immer noch schwierig. Zeit für eine Bestandsaufnahme.
Raum auf Zeit – Begehrtes Provisorium
Die Ressource Raum wird in einer wachsenden Stadt wie Wien immer begehrter. Was kann Zwischennutzung leisten, wie viel darf Raum kosten und welche Funktion sollte die Stadt selbst übernehmen?
Tracing Spaces: Der Wiener Nordwestbahnhof
Das Gelände des Wiener Nordwestbahnhofs existiert irgendwo zwischen Handelsknotenpunkt und städtebaulicher Neugestaltung. Ein Künstlerduo arbeitet nun seine Geschichte auf.
Alles ist Mavi
Auf internationalen Musikblogs ist Mavi Phoenix mit ihren Songs »Quiet« und »Love Longtime« längst bekannt und auch in Österreich wird sie immer mehr als nächste große Hoffnungsträgerin gehandelt. Wir haben mit ihr über ihre Anfänge in Linz und ihre neue, gleich zweimal produzierte EP gesprochen.