Österreichs liebstes Musik-Zwillingspärchen Mynth hat sich musikalisch neu orientiert. Der Kompass steht nun auf: soft!
Bereits drei Jahre ist es her, dass die Elektro-Pop-Band Mynth den Amadeus Award in der Kategorie »Electronic / Dance« eingeheimst hat – und seitdem hat sich bei den Zwillingen Giovanna und Mario Fartacek einiges getan, allem voran soundtechnisch. Bestachen die ersten beiden Alben noch mit einer Mischung aus Elektro-Pop und Trip-Hop, stellen Mynth auf ihrem im November erscheinenden dritten Studioalbum »Shades | Mynth« reduziertere, weichere Klänge in den Mittelpunkt.
Der 2019 erschienene Song »Casablanca« deutete bereits einen Aufbruch in softere Gefilde an – perfektioniert haben Mynth den Wandel nun auf ihrem neuen Album. Softer Zuckerwatte-Pop trifft auf sphärische Synthieklänge und harmonische Gitarrenriffs, darüber schwebt Giovannas zwischen zart und drängend changierender Gesang, der auf eine Reise zwischen Traum und Reminiszenz entführt. Im Kontrast zu den luftigen und verträumten Sounds stehen auf »Shades | Mynth« die Geschichten, die das Album erzählt: Die Lyrics handeln von Leben und Tod, Dunkelheit und Licht, von latenten Ängsten, Sehnsüchten und dem Gefühl der Überforderung.
»Moment after moment / Day by day / This summer was passing / And we couldn’t stay«, heißt es im Intro zum Musikvideo zu »Tulum« – und die Worte sind Programm. »Shades | Mynth« klingt wie eine Hommage an einen verklärten Sommer, in dem alles gar nicht so viel besser war als heute, und trifft mit seinen melancholischen Klängen genau den Zeitgeist einer mit Ängsten und Krankheit kämpfenden Gesellschaft. Mit dem Album gelingt die Flucht in eine nostalgische Gedankenwelt, ohne den Bezug zum Wesentlichen zu verlieren. Ein Soundtrack für triste Wintertage, an denen man sich die Leichtigkeit des vergangenen Sommers zurückwünscht – oder auch für die nervenaufreibende Wartezeit auf das ausstehende COVID-19-Testergebnis.
»Shades | Mynth« von Mynth ist am 6. November auf Assim Records erschienen. Geplante Live-Termine: 19. Februar, Salzburg, Rockhouse — 25. Februar, Graz, Orpheum — 26. Februar, Wien, WUK