In unserem Club-Kalender zeigt euch Luca Niederdorfer jede Woche, was an und in der Wiener Clubszene bemerkenswert ist. Diesmal mit: Garten von Eben, Kollektiv Sheesh, Wire Rave, DJ Rich Parents, Open Airs und mehr.
Ich will ja nicht immer vom Wetter reden, das ist ja kein Wetterbericht. Aber nur so viel: es geht wieder aufwärts. Und diesmal spielt es sogar tatsächlich auch für dieses Format eine Rolle, denn schön langsam geht es auch mit den Open Airs wieder los. Wenn ihr euch also die letzten Monate schon darauf gefreut habt, endlich wieder unter freiem Himmel zu tanzen: es ist wieder so weit. Nächste Woche ist außerdem der 1. Mai und die diesjährige Mayday-Demo läuft unter dem Motto »Wem gehört die Stadt?«. Ein wichtiger Bestandteil davon ist der öffentliche und nicht-kommerzialisierte Raum, der auch für die Kultur und ihre Sichtbarkeit eine wichtige Rolle spielt. Wenn euch das also ein Anliegen ist, beteiligt euch! Und im Anschluss kann dann wahrscheinlich auch noch ein bisschen getanzt werden. Davor aber das Wochenende.
Donnerstag
Für alle, deren Wochenende schon am Donnerstag beginnt, erstens Gratulation und zweitens, schaut doch am Abend im Sass vorbei. Dort gibt es Donnerstagnacht ein Zusammenkommen der DJs von Garten von Eben und ein B2B mit dem Kollektiv Sheesh, das seine Finger bei Im Freudentaumel, Magika und gefühlt in der gesamten Wiener Melodic-Techno-Szene im Spiel hat. Studierende jeden Alters kommen da sehr günstig rein, also lohnt es sich auf jeden Fall, auch nur einen Sprung vorbeizuschauen und sich ein bisschen von verträumten Melodien und treibenden Bässen tragen zu lassen.
Freitag
Das Kollektiv Sheesh ist übrigens unermüdlich und macht am Freitag gleich quasi im eigenen Wohnzimmer in der Flucc Wanne weiter. Da startet wieder einmal die Praterrakete, diesmal mit Konfusia und SILSAN von Alula Tunes aus Hamburg. Dazu nach Troemmelfell von Journey to Tarab und natürlich Kollektiv Sheesh. Ein kompaktes Line-up, aber eines, das ordentlich Antrieb für die Praterrakete in sich hat. Also alle die Lust auf Raketentechno haben, das ist eure Möglichkeit abzuheben.
Manchmal kann man sich nicht ganz entscheiden, worauf man eigentlich Lust hat. Beim Frühstück zum Beispiel aber auch bei der Musik- und Clubauswahl. Wie schon im letzten Club-Kalender erwähnt, hat Drum ’n‘ Bass ja nicht immer den besten Ruf. Im Werk gibt es jetzt das perfekte Event für alle Drum-’n‘-Bass-Heads, die mit ihren Techno-Friends feiern gehen wollen. Beim Wire Rave gibt es nämlich beides, einen Techno-Floor und einen D’n’B-Floor. Man kann also perfekt unter einem Vorwand dort hinkommen und sich dann heimlich auf den D’n’B-Floor schleichen. Aber ein bisschen mehr im Ernst: beim Wire Rave geht es um die Verbindung mehrerer Sounds und Stile. Man selbst sein und die Musik genießen, die einem Spaß macht, heißt das Motto. Solange man sich schwarz und/oder kinky anzieht anscheinend. Derart »man selbst« muss man dann doch sein.
Ein bisschen, oder wahrscheinlich viel bunter geht es am Freitag im Celeste zu. Dort findet eine Soliparty für das Projekt Homebase statt. Homebase unterstützt geflüchtete FLINTA*-Personen am Wohnungsmarkt tatkräftig, von Bürokratie bis Handwerk. Das Programm der Soliparty reicht dabei von Comedy über Live-Musik bis zur Auflegerei. Da ist also wirklich für jede Ausgeh-Stimmung was dabei. Das – ebenfalls FLINTA*-only – DJ-Lineup des Abends wird dabei ab 11 Uhr gut einheizen. Crowd-favourites wie DJ Odi und DJ Rich Parents sind dabei am Start, man kann sich also auf alles von Techno bis Trance und Hyperpop einstellen. Die gesamten Einnahmen des Abends gehen dabei übrigens direkt an Homebase. Also schaut vorbei!
Samstag
Wer bis hierher gelesen hat und sich die ganze Zeit nur gefragt hat, wann jetzt endlich diese angeteaserten Open Airs kommen, danke und bitte. Am Samstag geht es schon um 14 Uhr los mit dem ersten Open Air des Tages und zwar im Porto Pollo. Dort sind wieder die Open-Air-Profis Merkwürdig eingemietet und erwarten alle, die die Open-Air-Saison einläuten wollen. Hab ich schon Open-Air gesagt? Im Porto Pollo finden sich jedenfalls bekannte Gesichter wie DJ Hill und Fabiano José ein, die mit funkigem House den Abend an der Donau anklingen lassen.
Ein bisschen später geht es dann auch in der Stadt los. Von 18 bis 22 Uhr veranstaltet die SJ Brigittenau einen Rave am Donaukanal, genauer beim Schleusenpark in der Nähe des Flex. »Afrobeats, D’n’B und Techno« steht am Flyer und das alles in nur vier Stunden. Je nachdem worauf man sich also für den Rest des Abends einstimmen will, wird da schon was dabei sein. Einen politischen Hintergrund gibt’s auch, aber wir wissen eh alle, warum die Leute da eigentlich hinkommen.
Wenn ihr anschließend nicht schon genug habt, könnt ihr immer noch weiter tanzen – leider halt drin. Im Ponyhof sollte das zum Beispiel ganz gut gehen. Dort gibt es Techno, rohen Techno. RAW Session nennt sich das Event auch und es ist die dritte Ausgabe. Das Format gibt es erst kürzer als ein Jahr, das Lineup bringt aber viel Erfahrung und noch mehr Liebe für Techno mit sich.
Falls ihr aber doch lieber draußen bleiben wollt, wer weiß was sich auf der Donauinsel im Schutz der Nacht schon so abspielt. Also wirklich, wer weiß. Alle Angaben ohne Gewähr.
In unserem Club-Kalender halten wir euch wöchentlich auf dem Laufenden. Falls ihr Informationen für kommende Ausgaben habt, wendet euch bitte an diese Adresse.
