Am 13. September startet die Gesellschaftssatire »Veni Vidi Vici« in den österreichischen Kinos. Hier exklusiv vorab der Trailer zum Film.
Dass die Familie Maynard mit allem durchzukommen scheint, wird in »Veni Vidi Vici« sehr schnell klar. Wie die Regisseur*innen Julia Niemann und Daniel Hoesl im Gespräch mit The Gap erklären, konnten sie als Inspiration dafür leider aus dem Vollen schöpfen. »Die Geschichte, die wir erzählen, findet man immer wieder: ob bei den Panama Papers oder Wirecard oder jetzt René Benko oder ›Mister Karstadt‹ Nicolas Berggruen – das ist so eine universelle Geschichte wie die Odyssee«, so Niemann.
Gleichzeitig würden Menschen wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg zu überlebensgroßen Erfolgsfiguren hochstilisiert. »Wir haben diesen total hanebüchenen Leistungsgedanken in uns drin«, erklärt Hoesl. »Als hätten die viel mehr geleistet, wären deswegen jetzt so reich, und wenn man nur selbst genug leisten würde, dann könnte man vielleicht auch ein Stück vom Kuchen abbekommen.«
Aber auch fiktional beschäftigen die (Super-)Reichen – in Serien wie »The White Lotus« oder »Succession« und Filmen wie »The Wolf of Wall Street« oder kürzlich »Saltburn« – das gesellschaftliche Gemüt. Wenige dieser Narrative behandeln die Unantastbarkeit des obersten Prozents jedoch so direkt und schonungslos wie »Veni Vidi Vici«.
Gepaart mit einer Ästhetik, die zwischen aalglattem Werbefilm – inklusive Slow-Motion-Polospiel – und verunsicherndem Psychohorror changiert, ergibt sich so ein Film der gleichzeitig unsere gesellschaftliche Faszination einfängt und infrage stellt. Durchaus vergleichbar mit Kultklassikern wie »American Psycho«. Julia Niemann und Daniel Hoesl treiben die Ungerechtigkeiten unserer Gesellschaft auf die Spitze, in einem Film, der irritiert, der Fragen aufwirft, aber gleichzeitig auch immanent sehenswert bleibt.
»Veni Vidi Vici« (Ulrich Seidl Filmproduktion) kommt am 13. September 2024 in die österreichischen Kinos. Am 23. September wird es um 20 Uhr eine Sondervorführung in Kooperation mit The Gap im Votivkino geben – inklusive anschließendem Gespräch mit Julia Niemann und Daniel Hoesl.