Keine Imposties – Ende überzeugen mit ihrer Debüt-EP »Utopia«

Alles kein Zufall. Mit der EP »Utopia« zeigt die neue Neue-neue-neue-deutsche-Welle-Band Ende, was sie kann.

© Felix Kafka

Es sind die großen Themen, die uns alle einen. Liebe, Leidenschaft, Verdammnis und – Überraschung! – das Imposter-Syndrom. Eigentlich eher Lohnarbeitslingo, schenkt uns dieses Phänomen das Gefühl, trotz nachweislichem »Erfolg«, was auch immer das sein mag, einfach nicht gut genug zu sein und dass die draußen irgendwann merken werden, dass das alles nur Zufall war. Das stimmt natürlich in den meisten Fällen auch, vor allem in Liebe, Leidenschaft und Verdammnis. Davon können auch die sehr schön fatalistisch betitelten Ende alle Lieder singen. Und auf ihrer Debüt-EP machen sie das gleich zu Beginn: »Ich weiß, ich hab dich nicht verdient / Auch wenn du das anders siehst« (aus »Kopfverdrehn«).

Ernster Spaß

Sowieso, diese Selbstzweifel trotz guter Auswirkung, quasi: DNA. Weil eigentlich eher nur zum Zeitvertreib gegründet, wurde erst nach dem ausgiebigen Airplay ihres 2023er-Hits »Cowboy1«, bekannt vom Radiosender eurer Wahl, aus Spaß Ernst und das Duo aus Wien sowie Linz vor allem in Oberösterreich zum Publikumsliebling. Naturgemäß folgten Live-Anwachsen zum Quartett, Festivalshows mit Tausendercrowds, weitere Singles, mit »Räuber« ein weiterer Hit. Jetzt die EP, auf einmal Ausrufung als große Hoffnung des österreichischen Postpunk, Vergleiche mit Edwin Rosen (aber cooler), Salò (aber weniger grindig) und was weiß ich noch – the sky is da the limit.

Und ja, natürlich ist das Genre mehr Trend als Genre, im Großen und Ganzen sagen die meisten »Neue neue neue deutsche Welle«, weil die mit zwei »neue« auch schon wieder zwei Jahre her ist. Also so Achtziger-Postpunk mit eher kühler Anmutung, aber irgendwie auch persönlicher. Ihr wisst, was gemeint ist. Jedenfalls: Trend egal, weil – und hier jetzt wieder der Dolchstoß für sämtliche Imposties – das ist völlig fernab von irgendwelchen Einordnungen einfach richtig gute Musik. Ja, gut, es ist die erste EP und, ja, gut, es sind gerade mal fünf Nummern in nicht einmal einer Viertelstunde, aber – und das ist auch so eine Sache – es zählt der erste Eindruck. Und der sitzt. Bei den ersten Singles und jetzt auf der Mittelstrecke. Ich glaub, die tun nicht nur so. Ich glaub, die wissen, was sie tun.

Ende »Utopia«

Die EP »Utopia« von Ende erscheint am 3. Oktober 2025 bei Daswartenhateinende Records. Am selben Tag spielen sie auch am Waves Vienna, und zwar um 19:30 Uhr im Loop. Weitere Konzerttermine der Band: 4. Oktober, Linz, Stadtwerkstatt — 14. Oktober, München (DE), Unter Deck — 15. Oktober, Köln (DE), Jaki — 16. Oktober, Berlin (DE), Monarch — 17. Oktober, Hamburg (DE), Molotow — 18. Oktober, Hannover (DE), Kiezkultur Festival.

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