Winter is coming. Und mit ihm die zweite Staffel Game of Thrones. Wir schauen Sie an. Ihr solltet das auch.
Das Warten hat ein Ende. Die epische Serie Game of Thrones ist seit Sonntag mit der zweiten Staffel zurück auf HBO. Sollte jemand den Fehler begangen haben die erste Staffel der Serie noch nicht gesehen zu haben, dem seien zwei Dinge ans Herz gelegt: 1. unsere Geschichte aus der The Gap 118, und 2. das möglichst schnell nachzuholen. Am besten nehmt ihr euch einen Sonntag und schaut einfach alle Folgen am Stück durch. Dauert zehn Stunden, ist aber ein geradezu transzendentales Erlebnis.
Tagebuch mit Spoiler-Alert
Wir schauen die zweite Staffel, und führen dabei ein bisschen Tagebuch für euch. Natürlich kommen wir dabei nicht ganz ihne Spoiler aus, also: Wer sie noch unverbraucht schauen möchte sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen. Der Rest darf weitermachen.
Ingesamt war die erste Folge der zweiten Staffel ein typischer Staffelauftakt. Wenig Thrill, aber auch keine wirkliche Enttäuschung. Die bestehenden Handlungsstränge wurden (dem Erzählcharakter der Serie entsprechend) eher langsam vorangetrieben und neue eingeführt. Manche Veränderungen sind eher schleichend (das Verhältnis zwischen dem jungen König Joffrey und seiner Mutter verschlechtert sich zusehends; der kleinwüchsige Tyrion Lannister bekommt als Vertreter des King’s Hand Oberwasser gegenüber seiner Schwester; Lord Baelish muss akzeptieren, dass ihm sein Wissen auch nicht immer weiterhilft), allerdings tritt mit Stannis, dem vierten Königsanwärter, eine wichtige neue Figur auf. Wer mit den vielen Charakteren und ihrem komplexen Beziehungsnetzwerk manchmal seine Schwierigkeiten hat, dem sei der ausführliche Viewer’s Guide auf der HBO-Webseite empfohlen. Dort kann man nicht nur die einzelnen Häuser und ihre Mitglieder anklicken; Er bietet auch eine aktualisierte Karte, die auch zeigt, welche Gebiete in der Erzählung gerade von wem kontrolliert werden.
„You want to lead one day? Then learn to follow!“
Je weiter die Serie fortschreitet, desto mehr erweist sich Tyrion, der Imp, als absoluter Glücksgriff. Nicht nur aufgrund der hervorragenden Darstellung Peter Dinklages. Sondern einfach aufgrund der Tatsache, dass man ihm als einzigen aus dem Lannister-Clan nicht sofort die Pest an den Hals wünscht. Ganz im Gegensatz zu dem gewalttätigen Inzestbengel Joffrey, in dem sich die gesamte Skrupellosigkeit und kindliche Grausamkeit seines Clans kumuliert und der ein heißer Anwärter auf den meistgehassten Seriencharakter ever ist.
Die Gewalt in Game of Thrones bleibt explizit und personalisiert, von den großen Schlachten wird (wohl auch aus bugdettechnischen Gründen) nur erzählt. Die Befürchtungen, HBO könnte die Inszest-Passagen abschwächen, ist mit dem Zusammentreffen der Night’s Watch mit dem nördlich des Walls lebenden Craster und seiner Armee von Töchtern, die gleichzeitig auch seine Ehefrauen sind, auch unbegründet. Und am Ende gibt es sogar noch einen Kindermord von Bethlehem.
Visuell bleibt alles so ziemlich beim Alten. Die Regie von GoT nutzt weiterhin relativ lange Szenen ohne wirklich hektische Schnitte. Der farbliche Gegensatz zwischen North (kühle Blau- und Grautöne), King’s Landing (helle Ocker- und Rottöne), The Wall (schwarz und weiß) und Essos (grelles Gelb) bleibt vorerst erhalten. Warten wir mal ab, ob dass so bleibt, wenn der Winter wirklich kommt.
GoT Viewer’s Guide
http://viewers-guide.hbo.com/season2/
Weitere Reviews zu "The North Remembers"
http://www.tvfanatic.com/2012/04/game-of-thrones-review-a-king-in-every-corner/
http://www.geeksofdoom.com/2012/04/02/tv-review-game-of-thrones-2-1-the-north-remembers/
http://www.sfx.co.uk/2012/04/02/game-of-thrones-the-north-remembers-review/