Eine junge britische Band kombiniert Psychedelic Rock der Marke Tame Impala und Toy mit klassischen Popsongs und famosen Videos. Das macht sie zu einer der aufregendsten neuen Bands 2014: Temples.
Gegründet haben sich die aus Kettering, Northhamptonshire stammenden Temples erst Mitte 2012, ihre auf Youtube geposteten, in Eigenregie produzierten Songs wie „Shelter Song“ und „Colours To Life“ gingen einfach mal schnell durch die Decke. Heavenly Recordings nahm sie unter Vertrag. Hypemachine Noel Gallagher nannte sie „the best new band in britain“, Supportshows für The Rolling Stones, Suede, Kasabian, Mystery Jets und The Vaccines folgten. Das klingt so bekannt wie auch immer wieder aufwärmenswert. Ihre Mischung aus psychedelischem Sound und dem Gespür für Popmelodien hat sie auch auf unsere Watchlist für 2014 gebracht. Und weil der Wind um die Temples gar so laut rauscht.
Eine wichtige Rolle im Auftreten der Band spielt die Symbolik: Der Name, Fotos, Videos und T-Shirts spielen mit magischen Zeichen, die größtenteils aus der ägyptischen Mythologie übernommen wurden und setzen so das psychedelische Gesamtbild Temples zusammen.
Am 7. Februar erscheint ihr Debütalbum „Sun Structures“. Ihren Auftritt am FM4 Geburtstagsfest, das am 25. Januar erstmals in der Ottakringer Brauerei stattfindet, musste die Band leider kurzfristig absagen. Wir haben mit Bassist und Gründungsmitglied Tom Warnsley telefoniert:
Ihr seid gerade von eurer Japan-Tour wieder zurück gekommen, wie war es denn?
Es war unglaublich. Japan ist wahrscheinlich der Ort, der von unserer Heimatstadt Kettering am Weitesten entfernt ist. Es war eine großartige Erfahrung, vor allem weil die Menschen in Japan ein sehr leidenschaftliches Verhältnis zur Musik haben, anders als mancherorts in der westlichen Welt.
Du hast deine Heimatstadt Kettering erwähnt. Gibt es da eine Szene, mit der ihr aufgewachsen seid?
Es gab eine kleine Szene als wir jünger waren, in den letzten fünf bis acht Jahren hat sich das allerdings ins Negative gewandelt. Die Leute hier wollen zwar Musik machen, müssen dafür aber größtenteils woanders hinfahren.
In einem frühen Interview habt ihr euch als große Fans eurer Labelkollegen bei Heavenly Records, Toy, bezeichnet. Gibt es deiner Meinung nach in den letzten Jahren einen Hype für Psychedelic Rock Bands?
Es scheint so zu sein und es ist großartig, dass mehr Leute diese andere Art von Musik hören. Das Wichtigste aber ist, dass Leute Musik, die sich positiv auf das Leben bezieht, hören. Das kann für die Musik an sich nur gut sein. Ob wir selbst Teil dieser psychedelischen Szene sind, weiß ich nicht, aber wir mögen einfach Musik, die so klingt. Die Einordnung in bestimmte Genres oder Szenen unterliegt ja meistens nicht der Band selbst, das müssen andere entscheiden.
Die Videos, die ihr auf Youtube gestellt habt, erfreuen sich ja einiger Beliebtheit, kam das für euch sehr überraschend?
Als wir mit Temples anfingen, hatten wir relativ wenig Ambitionen, die Musik überhaupt live zu spielen oder gar Alben aufzunehmen. Natürlich ist es sehr überraschend für uns, niemand konnte das erwarten. Aber klar, unsere Absicht war es, möglichst viele Leute zu erreichen und wenn wir das geschaff haben, ist es natürlich großartig. Die positive Rezeption war wohl einfach nur Glück und das richtige Timing.
Eure zunehmende Popularität lässt sich auch an der ständig steigenden Anzahl von Facebook-Likes und Twitter-Followern ablesen. Betreut ihr eure Accounts selbst? Wie wichtig ist Social Media für euch?
Ja, wir updaten unsere Facebook- und Twitterseiten selbst und wir haben auch nicht vor, das aus der Hand zu geben. Wir mögen es einfach, ein paar Songs und Platten zu posten, die wir selbst gut finden, weil wir damit unseren Fans zeigen können, was uns selbst auf die eine oder andere Art beeinflusst. Ohne soziale Medien hätten wir wohl auch keine Möglichkeit gehabt, unsere ersten Youtube-Songs zu verbreiten. Besonders für junge Bands aus kleineren Orten ist es die wichtigste Möglichkeit, ein größeres Publikum zu erreichen.