Nicht nur mit Sack und Pack, sondern gleich mit Haus und Hof umziehen – geht das? Mit McCube, erfolgreich ausfinanziert über die Crowdinvesting-Plattform Conda, klingt das längst nicht mehr nach purer Zukunftsmusik.
Das Gefühl zwei oft konträre Dinge gleichzeitig zu wollen, kennt man. Fernsehen und am Handy spielen, Burger essen und trotzdem abnehmen, flexibel sein und trotzdem ein geregeltes Leben führen. Auf einen dieser Wünsche sind die Erfinder von McCube, dem Haus zum Mitnehmen, besonders eingegangen – nämlich auf den nach einem eigenen kleinen Häuschen ohne den Wunsch nach Flexibilität und Mobilität dafür aufgeben zu müssen.
Mobile Wohnmodule
McCubes sind mobile Wohnmodule, die sich ihren Nutzern individuell anpassen, sie lassen sich vergrößern und verkleinern oder einfach wieder auseinanderbauen und woanders neu aufstellen. 24 Stunden sollten bei den meisten McCubes ausreichen, um das Haus mit allem drum und dran aufzubauen. Schlüssel- und bezugsfertig. Je nach Lebenslage wächst der McCube dann mit seinen Besitzern mit – was als Ein-Zimmer-Haus im Garten der Eltern begonnen hat, kann im Laufe der Zeit zu einem Einfamilienhaus mit Wellness- und Officecube anwachsen. Wie Lego spielen – nur, dass es diesmal um das echte Leben geht. Prestige verheißende Zimmerburgen scheinen im Moment jedenfalls klar hinter smarten Wohnmodulen, wie dem McCube oder dem, ebenfalls über Conda finanzierten Wohnwagon, herzuhinken.
Flexibles, smartes und nachhaltiges Bauen, das aber nicht für die Ewigkeit sein muss, darum geht dem Team von Oliver Pesendorfer, Geschäftsführer von McCube. Der Nachhaltigkeitsaspekt war dem Team von McCube ein besonderes Anliegen, weswegen auch die Holz-Bausubstanz aller McCubes zu 100 % nachhaltig ist. Erfolgreich finanziert wurde das Projekt über die Crowdinvesting-Plattform Conda. Wie es sich in einem McCube so leben lässt und wie die Idee dazu überhaupt entstanden ist, haben wir Oliver Pesendorfer gefragt.
Welche Menschen hofft ihr mit eurem Projekt zu erreichen?
Unser Projekt soll Menschen ansprechen, die nachhaltig denken, bewusst leben und neue Wege gehen wollen. Menschen, die mit ihrem Geld unsere Idee unterstützen, weil sie daran glauben und vom Erfolg überzeugt sind.
Wie kam euch die Idee zu dem Projekt?
Kurz gesagt – durch meinen Sohn. Er hat mir erklärt, dass er nicht mehr so bauen möchte wie noch meine Generation. Daraufhin habe ich eine neue, flexiblere Lösung gesucht und gefunden.
Wieso Crowdinvesting?
Weil das investierte Geld einen anderen Wert hat. Es beweist, dass die Investoren an das Unternehmen und seine Idee glauben. Es ist für mich positiver besetzt als eine Bankfinanzierung.
Habt ihr eure McCubes auch selbst ausprobiert? Wie lebt es sich so darin?
Ich bin gerade dabei mir einen zu bauen und werde ihn noch heuer beziehen (oder besetzten). Ich wohne schon seit fast zwanzig Jahre in einem massiven Holzhaus und für mich und meine Familie kommt nichts anderes in Frage. Wir essen biologische Lebensmittel und kein Fleisch, so ist uns auch das Material unserer "Vier Wände" ein Anliegen – ökologisch, ohne chemische Substanzen und aus Materialien aus der Region. Wir haben vier Kinder und deshalb leben wir mit Mc Cube nachhaltig.
Kann man euren Untertitel "Häuser zum Mitnehmen" ernst nehmen?
Natürlich. Es dauert nur wenigen Stunden bis der Cube wieder auf den Lastwagen geladen ist und mit Kurs auf seinen neuen Standort unterwegs ist. Wir arbeiten da an einem noch innovativeren Konzept. Flexibel an einem Tag vollständig übersiedeln – ohne lästige Umzugskartons. Ich habe gerade übersiedelt und kenne die Strapazen. Deshalb bin ich der Meinung, dass es unverantwortlich ist ohne McCube zu übersiedeln. Jeder der einmal mit Sack und Pack umgezogen ist, weiß wovon ich spreche.
Ist ein McCube ein richtiges Haus? Mit allem was dazu gehört?
Absolut. Ein McCube ist kein Container. Er ist ein richtiges Zuhause aus massivem Holz. Es ist einfach eine modernere Art zu bauen. Einmal aufgebaut kann man die modulare Bauweise kaum erkennen. Ein McCube ist ein "normales" Haus – nur ökologischer, nachhaltiger, flexibler und mobiler als andere.
Wie funktioniert das mit dem Abwasser und der Stromversorgung?
Alle Zu- und Ableitungen werden in einem Schacht an einem Punkt unter dem McCube zusammengeführt und dort angeschlossen. Dieser Schacht ist auch das Einzige das bleibt, wenn man das Grundstück wieder verlässt. Deshalb reicht es mit einem McCube auch völlig aus ein Grundstück nur zu mieten. Man muss nicht immer alles besitzen.
Flexible Wohnmodule boomen. Der Wohnwagon läuft gut und auch bekannte Architekten wie Delugan und Meissl haben flexible Systeme entworfen. Woran kann das liegen?
Die Gesellschaft hat sich verändert. Flexibilität ist extrem wichtig geworden. Die Menschen wollen die Geborgenheit eines Zuhauses ohne ewig an einen Ort gebunden zu sein. Gleichzeitig werden Themen wie Nachhaltigkeit und ökologisches Bauen immer wichtiger. McCube und auch andere Systeme tragen diesen Bedürfnissen Rechnung.
Habt ihr vor euer Projekt noch auszuweiten? Was gibt es als nächstes? McCube-Hotels?
Ja, genau. Wir bieten auch McCube Motels und Hotels an. In Ungarn setzen wir demnächst ein Projekt um. Außerdem bieten wir auch OfficeCubes, die von Ein-Personen-Unternehmen bis zum Großkonzern realisierbar sind. Auch größere Projekte wie Wohnen im Alter ab 55 Jahren sind angedacht.
Was habt ihr für Erfahrungen mit Conda gemacht? Würdet ihr den Crowdinvesting-Weg noch einmal gehen?
Ja, wir würden auf jeden Fall wieder auf Crowdinvesting setzen. Die Zusammenarbeit mit Conda war super.
Hier geht es zur Website von McCube, wo es in Kürze auch einen Webshop geben wird, und hier zur Crowdinvesting-Plattform Conda.