Ein vor allem motivisch reizvoller Eintrag ins Mikro-Genre des /Rural Gothic/ ist dieses zu Unrecht vergessene Kleinod von Regisseur Wes Craven. Eingepackt zwischen seine kuhhäutig-rauen Zivilisations-Schockungen „The Last House on the Left“ (1972) und „The Hills Have Eyes“ (1977) und dem mythologisch unterfütterten Traumdeutungshorror von „A Nightmare on Elm Street“ (1984) ist diese spannungsgeile Nachtmahr, […]
Ein vor allem motivisch reizvoller Eintrag ins Mikro-Genre des /Rural Gothic/ ist dieses zu Unrecht vergessene Kleinod von Regisseur Wes Craven. Eingepackt zwischen seine kuhhäutig-rauen Zivilisations-Schockungen „The Last House on the Left“ (1972) und „The Hills Have Eyes“ (1977) und dem mythologisch unterfütterten Traumdeutungshorror von „A Nightmare on Elm Street“ (1984) ist diese spannungsgeile Nachtmahr, gewälzt im texanischen Korngold. Craven erzählt hemdsärmelig gelassen und mit gelegentlichem Farbexzess von einer Witwe, deren Landhaus an die Ländereien von Amish-esken Puritanern angrenzt. Dann kommen zwei städtische Bekannte zu Besuch (darunter Sharon Stone in ihrem zweiten Leinwandauftritt) und lösen einen Wulst aus Gruselstimmung, Terrorkino, Malick’scher Naturkontemplation und Creature Feature (inklusive Spinne, Schlange und einem Dämon!) aus. Koch Media hat „Deadly Blessing“ ordentlich digital transferiert und präsentiert den Titel als weltweite (!) Erstveröffentlichung, allerdings ohne nennenswerte Extras. Viel mehr kann man von so einem Nischentitel nicht erwarten und zumindest Horror-Connoisseure müssen bedenkenlos zuschlagen.