Experimentierfreudig, epochal und vor allem orchestral klingt das dritte Album der Berliner Band Klez.e, das Frontmann und Delbo-Gitarrist Tobias Siebert selbst aufgenommen und produziert hat.
Hymnen wie „Madonna“ könnten kitschig und pathetisch klingen (die Chöre! die Harmonien!) tun es aber nicht. Klez.e schaffen es das ganze Album über, die Soundteppiche wieder aufzulösen, um die Aufmerksamkeit auf die ausgefeilte Bildsprache der Texte zu lenken. „In deinem Garten“ ist einfach nur Pop vom Feinsten. „Vom Feuer der Graben“ schwankt ständig zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, ohne jemals den Blick auf das Wesentliche zu verlieren: gute Musik und ausgefeilte Melodien. „Ist das alles?“ fragt Siebert in „Wir ziehen die Zeit“. Ja, zumindest für 2009.