Confessions of a Dangerous Mind. Not.

Ich bin nicht sonderlich sportbegeistert. Aber einige grundlegende Dinge weiß ich schon.

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Zum Beispiel, dass ein Halbmarathonläufer gleichzeitig mit allen anderen Teilnehmern am Start wegrennt und nicht bei der Hälfte der Distanz einfach zum Rennen aufhört. Er steigt auch nicht erst bei der Streckenhälfte ins Rennen ein, um von dort aus dann ins Ziel zu wetzen. Start und Ziel sind üblicherweise für Marathon- und Halbmarathonteilnehmer gleich. Das hat sich international so eingebürgert. Wobei, irgendwo auf dieser Welt gibt es sicher eine total verrückte Ausnahme, aber ich weiß das nicht, weil ich ja nicht sonderlich sportbegeistert bin und zudem gerade eine gewisse Fäulnis in mir verspüre, etwas richtig brauchbar Skurriles in diese Richtung zu recherchieren.

In dieser Hinsicht leichter ist es, wenn man etwas Hausgemachtes präsentiert. Ich hab nämlich ausgerechnet, wie viel ein schöner, wogender Busen während eines Marathons so zusammenbebt. Allerdings ist das Ergebnis mit Vorsicht zu genießen, da das Zahlenmaterial, das ich dafür verwendete, Großteils auf eigenen, empirischen Erfahrungswerten beruht. Ich ging davon aus, dass eine schöne Damenbrust (ca. 20 bis 30 dag, Körbchengröße B oder C) pro Laufschritt rund 2,2 cm rauf und dann wieder runter wippt. Macht 4,4 cm, die sich der Busen pro Schritt bewegt. Das mal zwei, ergibt 8,8 cm, gerundet also 9. Gute, durchtrainierte Läuferinnen, das konnte ich auf einschlägigen Seiten in Erfahrung bringen, schaffen in einer Laufminute 90 Schritte. Ist man in zwei Stunden und 30 Minuten (Spitzenzeit) mit den 42 /kommadingsbums/ Kilometer fertig, waren das 13.500 Schritte, das noch mit neun multiplizieren, ergibt 121.500 cm oder 1,2 km Tittendistanz extra. Wobei, ich bin mir echt nicht sicher, ob bei durchtrainierten, weiblichen Hochleistungskörpern die Brüste beim Laufen tatsächlich mitschwingen. Die Damen sind ja derart muskulös und haben Brustgewebe, das es mit meinem lächerlichen Bizeps aufnehmen kann. Respekt vor diesen Ausdauerladys. Sie sind ziemlich hart was man so hört – üblicherweise kriegen sie, wenn sie im vollen Trainingssaft stehen, nicht einmal mehr eine ordentliche Menstruation zusammen. Insofern würde ich zur Berechnung eine gute Hobbyläuferin (85 Schritte pro Minute, 3 Stunden und 20 Minuten Laufzeit) hernehmen.

Das aber nur am Rande. Ebenso am Rande sei erwähnt, dass mich Zahlen immer schon anmachten. Früher, als ich noch in mathematischer Topform war, habe ich sogar Brüste und Popschis von meinen Angebeteten im Gedanken vermessen und als Kegelschnitte zu beschreiben versucht, einzig und allein zum Zwecke der Volumenberechnung. Wenn ich überm Zahlenmaterial brütete und die Parabeln, Ellipsen und den ganzen Ramsch kräftig um die X- und Y-Achse rotieren ließ, wurde ich immer /geil en masse/. Das mag ein dunkles Geheimnis von mir sein, peinlich ist es mir aber nicht. So wie die anderen dunklen Geheimnisse, die ich unlängst aus Versehen und zuviel Rotwein einer sehr charmanten, aber leider etwas tratschsüchtigen Person anvertraut habe. Deswegen sehe ich mich auch ein wenig gezwungen, an dieser Stelle die Flucht nach vorne anzutreten und schnell mal vier weitere Dinge aufzuzählen, die ich bis dato schön verschwiegen habe.

1. Ich kann nicht Excel. Allein der Gedanke daran bringt mich ins Schwitzen. Ich nenn die Bäche, die da aus meinen Poren rausstürzen deswegen auch Excel-Schweiß. Alle – nicht nur die unterm Arm.

2. Mein Spanisch und Französisch sind schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr auf Maturaniveau, ich gebe beide aber unter Fremdsprachenkenntnisse immer an. In untertitelten französischen oder spanischen Filmen packt mich dann meistens immer so ein Gefühl von schlechtem Gewissen. Ganz genau kann ich es leider nicht einordnen. So fühlt es sich wohl auch an, wenn man vorm Oralverkehr eine eh schon fast ganz ausgeheilte Pilzerkrankung verheimlicht.

3. Den Kelch der niedrigen Zote oder des noch so blöden Kalauers vorübergehen zu lassen ist für mich ein großes, schweres Ding. Auch im Nachhinein. Deswegen: Mein Französisch ist ausgezeichnet, ich bin nämlich Leiter des Instituts für Labialdolmetsch. Und zu meinem Spanisch möchte ich folgendes unbeschönigt zu Protokoll geben. Nach etlichen Abfuhren in Sachen Tuttelfick bin ich zur wahren Körbchengröße gereift. Wie sonst könnte ich die Marathondistanz wippender Brüste berechnen?

4. Ich wurde einmal auf einer Männertoilette ausgeraubt. Obacht vor untersetzten Tschetschenenzwergen, die sich mit Sätzen wie »Schnell ficki, ficki, schnell!?« am Häusl an einen ranpirschen, ein freundliches »Nein, danke« nicht respektieren wollen und erst nach einem zackigeren »Ich fick dich gleich so, dass du den Rest deines Lebens beim Scheißen an mich denkst« lächelnd von einem ablassen. Die Kerle haben es auf Geldbörsen abgesehen.

Für dieses Geständnis hab ich übrigens ziemliche Häme kassiert und einiges gelernt. Fällt ein Satz wie: »Wann hast du bemerkt, dass dein Geld fehlt – bevor oder nachdem er mit dem Blasen fertig war?«, sollte man nichts darauf antworten und dezent versuchen, das Thema zu wechseln. Vielleicht ein bisschen über den Frühling plauschen, der ja herandräut und unaufhaltsam sein blaues Band durch die Lüfte flattern lässt. Oder über Sport. Marathon zum Beispiel.

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