Viel Ruhe und Zeit braucht man für dieses Werk. Belohnt wird man mit großartigem Songwriting und viel Intimität.
Mit seinem Debütsoloalbum hat Josh T. Pearson lange auf sich warten lassen. Nachdem sich seine Band Life To Experience auflöste, setzte sich Pearson nach Texas ab und versuchte sich unteranderem als Hausmeister in einer Kirche. Doch er ist zurück und berichtet in „Last Of The Country Gentlemen“ über die schmerzlichen Erfahrungen die er in dieser Zeit gemacht hat. Für seine Geschichten braucht Pearson auf seinem neuen Album viel Ruhe und Raum, nur drei der sieben Songs halten sich unter der zehn Minuten-Grenze. Musikalisch kommt der Wahl-Berliner sehr spärlich aus, lediglich seine Akustikgitarre, ab und zu Geigen und ein Piano, begleiten ihn bei seinem großartigen Songwriting. Pearsons Stimme wirkt im gesamten Werk traurig und gebrochen, doch tiefschwarze Melancholie und von Hoffnung geprägte Lyrics wechseln einander immer wieder ab. Schon im Opener „Thou Art Loosed“ bedient er sich mit jaulender Stimme diesem Wechselspiel. Man muss sich „Last Of The Country Gentlemen“ ganz widmen, dann belohnt das Gesamtwerk den Hörer auch dafür, denn es fordert und gibt schließlich seine Verletzlichkeit preis.