Unerschöpfliche weite Klanglandschaften, mit einem Schuss Pop und Weltschmerz.
Sollte am 21. Dezember wirklich eine Naturkatastrophe die Welt erschüttern und in Folge die Menschheit ausgelöscht werden, haben wir nicht mehr viel Zeit. Doch Zeit hatten wir ohnehin nicht viel. Ruhe lautet das Zauberwort. Warum also diese nicht wieder ins eigene Leben und auf den eigenen MP3-Player lassen. Dakota Suite stehen für Ruhe. Hier treffen langatmige Klavier-Parts auf spärlich und dezent gesetzte Geigen-Arrangements und auf die von Melancholie geschwängerte Atmosphäre dazwischen.
Gesungen wird auch, aber dann nur um Klangbilder zu setzten oder wenn es unausweichlich erscheint. Hinter Dakota Suite steckt Chris Hooson, der seit 2009 auch den französischen Pianisten Quentin Sirjacq mit im Boot hat. Ihr neuestes Werk ist ein Doppelalbum, das mehr einer großen Klanglandschaft gleicht als einem Album mit einzelnen Tracks. Lässt man sich auf die schwerverdauliche Oberfläche ein und gibt ihr Zeit zu wirken, so offenbart sie nicht nur ihre musikalische sondern auch ihre graue und vernarbte Schönheit. Seine Lieder schreibt Frontmann Hooson hauptsächlich für seine Frau Johanna, ihr dankt er auch etwas unkonventionell für die Chance geliebt werden zu können. Doch anders als bei anderen Künstlern, kauft man ihm die innere Schwere und Anspannung ab und spürt bei jedem einzelnen bedacht gesetzten Ton seinen Kampf ums Überleben. Sein Werk „The Side Of Her Inexhaustible Heart“ schafft es seinen aufgewühlten, rastlosen und doch leeren Geist einzufangen, aufzufrischen und in einem wunderschönen eingehenden ambienten Grundton widerzuspiegeln. Chris Hooson bittet hier nicht um Zeit, er nimmt sie sich einfach und dieser musikalisch wagemutige Schritt wird im Jahr des Weltuntergangs belohnt.