So laut, so anders, so euphorisch. Alcoholic Faith Mission werden doch nicht auf Entzug sein?
Nach selbstauferlegter Einsamkeit im Kerzenlicht, haben Alcoholic Faith Mission tatsächlich das Tageslicht und ein neues Spielzeug namens Soundmachine entdeckt. Auf diesem bereits viertem Album der Dänen geht es deutlich lauter zu als auf den still und leise dahinplätschernden Vorgängern. Der mehrstimmige Kanon verdichtet sich da plötzlich zum übermächtigen Kirchenchor und die Gitarren klingen diesmal auch deutlich schriller. Gerade aber die leisen Zwischennuancen, die ein Album wie „Let This Be the Last Night We Care“ zu einer Gänsehautattraktion gemacht haben, werden von den vielen neuen Sounds übertönt und dringen nur noch stark verzerrt ans Ohr. Hymnisch und verhalten sperrig geht es immer noch zu, aber der Trauermarsch bleibt aus. Teile davon sind durchaus noch zu erahnen – „I’m not Evil“ oder „Ask me this“ fallen in diese Kategorie – der richtige Heulmodus will sich aber leider nicht mehr einstellen. Schade, die Taschentücher lagen schon bereit.