Party, bis es weh tut: Disko-Indiehop der schmerzhaften Sorte. Musik für Menschen, denen Casper noch zu klug ist.
Seien wir ehrlich: Spätestens seit dem Auftritt bei Stefan Raabs „Bundesvision Song Contest“ mit dem etwa 10 Jahre verspäteten Song „Ich Will Nicht Nach Berlin“ war klar, dass dieses Album durch die Decke gehen wird. Nun ist „Mit K“ da, und es ist klingt halt genau wie erwartet. Im Grunde lässt sich die Platte auf eine simple Formel herunterbrechen: Audiolith + Punkrock – Haltung. Würde man Die Goldenenen Zitronen, die Beatsteaks, Die Sterne und Blur (circa zwischen „Parklife“ und „The Great Escape“) zwingen sich in einem High End-Studio gegenseitig mit einer Flasche Weichspüler zu verprügeln, würde das Ergebnis wohl so klingen wie „Mit K“.
Es wäre jetzt zu einfach, der Band Kalkül zu unterstellen. Und genauso billig wäre der Verweis darauf, dass dem Album der Platz 1 im Intro-Leserpoll 2012 bereits sicher sein dürfte. Nein, man muss fair bleiben: Man hört definitiv, dass den Jungs von Kraftklub Spaß macht, was sie tun. Leider ist es halt einfach nicht gut. Kraftklub legen Sprechgesang zwischen Frank Spilker und den Fantastischen Vier über ein musikalische Grundgerüst aus eingängigen Indiegitarren-Riffs. Textlich recht solide, auch wenn die Anlehnungen an Die Ärzte stellenweise krass sind: „Song für Liam“ ist von der Struktur her im Grunde „Ignorama“, während „Liebe“ einfach ein dreistes Plagiat von Farin Urlaubs „Phänomenal Egal“ ist.
Die Band geht vordergründig mit einer gehörigen Portion Ironie an die Sache heran („Wir klingen wie wir klingen, auch wenn die Indiepolizeisirene blinkt!“) – und trotzdem wirkt das Ganze mit jeder Faser extrem gewollt: „Ist doch lustig, oder?“ Hätten der Villacher Fasching und die Mainzer Fastnacht eine hässliche Tochter in der Pubertät – sie stände bei Kraftklub-Konzerten sicher in der ersten Reihe.