Überraschung! Trotz bewehrter Entwicklermannschaft kommt dieses ausgesprochen feine Rollenspiel unerwartet und sorgt mit dynamischem Kampfsystem und unterhaltsamer Geschichte für viele vergnügliche Stunden.
Viele großartigen Rollenspiele sind in den vergangenen Monaten erschienen. Doch bis auf das alles in den Schatten stellende „Dark Souls“ gab es ein generelles Problem: Gameplay. Im Vergleich zu den oftmals imposanten Welten und dramatischen Stories war spielerisch einfach zu wenig los. Ganz anders bei „Kingdoms of Amalur: Reckoning“, das sich trotz des sperrigen Namens von Anfang an erfrischend flott spielt. Dafür verantwortlich ist ein dynamisches Echtzeit-Kampfsystem und eine unkomplizierte Suche nach besseren Gegenständen. Und auch erzählerisch muss sich „Reckoning“ nicht verstecken, wenngleich größere Überraschungen ausbleiben. Verantwortlich zeichnet Bestseller-Autor R. A. Salvatore, bekannt geworden durch seine Bücher im AD&D-Universum „Forgotten Realms“. Die Welt ist weder streng linear noch offen; abseits der Hauptstory bleibt genügend Spielraum für Nebenauftrage und freies Erkunden. Während es technisch nicht viel zu bemängeln gibt (gelegentliche Popups, stellenweise kleinere Einbrüche bei der Framerate), lassen Spielwelt und Charaktere Eigenständigkeit vermissen. Das ist bedauerlich, denn mit etwas mehr Mut zum Ungewöhnlichen wäre dieser Überraschungshit noch spannender geworden.