Recreation

Vampire Weekend spielen mit Rival Schools auf einem Straight Edge-Festival. Leicht akademischer Post-HC/Math-Rock mit Indie-Elementen.

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Ok, wer hat hier gerade jemand Math Rock gesagt? Dieser jemand hätte nicht ganz unrecht, auch wenn 16-jährige Vampire Weekend-Fans von der Härte der dritten Platte von Papier Tigre erschreckt sein dürften. Das französische Trio vereint auf „Recreation“ Post-Hardcore mit Indie-Elemente. Eine Kombination, der Jimmy Eat World um die Jahrtausendwende den Weg geebnet haben. Oben drauf gibt es die aktuell nicht mehr frischen, aber fast unvermeidlichen Afro-Elemente. Papier Tigre klingen halt dann manchmal nach Vampire Weekend, mal nach Rival Schools. Dann brennen sie plötzlich, wie bei „Home Truth“, ein relativ überraschendes und durchaus ansprechendes Post-Hardcore-Feuerwerk ab. „Chimera“ und „Parents and Neighbours“ sind kleine, veritable Hits. Vor allem letzteres würde At The Drive-In auferstehen lassen, wenn sie sich nicht schon wiedervereinigt hätten. Leider gibt es auf „Recreation“ aber auch eine Menge Füllmaterial. Alles in allem aber eine durchaus hörbares Album, das gut dazu geeignet ist, Komparatistik-Studentinnen von der eigenen, vermeintlichen Maskulinität zu überzeugen. Ein Album wie ein Unterarm-Tattoo – und das ist gar nicht mal böse gemeint.

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