Die Idylle trügt: Ein Dorf und seine Bewohner werden zum Alptraum für ein frisch verheiratetes Paar aus der Großstadt. Modernisiertes Remake des Peckinpah-Klassikers.
In den 70ern erschienen einige provokante Filme – Peckinpahs »Straw Dogs« (mit Dustin Hoffmann und Susan George in den Hauptrollen) war einer der auffälligsten darunter: In einem südenglischen Dorf drangsalieren die Einwohner ein intellektuelles Paar solange, bis die Gewalt eskaliert. Der Mathematiker wird zum rabiaten Rächer. Peckinpahs Film ist eine Studie über die archaische Unausweichlichkeit von Gewalt. Rod Lurie modernisiert und verändert in seinem Remake die Story und kann sich dabei auf einen gelungenen Cast verlassen. Der Mathematiker ist nun Drehbauchautor (dass er über Stalingrad recherchiert aber eine unnötige Dopplung der Geschichte), Amy eine moderne Frau (die dann endlich auch die Vergewaltigung nicht genießen muss). Die Geschichte selbst wurde in den Süden der USA verlegt und erzählt von den gescheiterten, ländlichen Existenzen, die nach ihrer Football-Karriere ausgemustert werden. Es ist das Heimatdorf der Ehefrau und bald schlägt die Ablehnung gegenüber dem versnobten Ehemann in pure Aggression um. Großartig gespielt werden diese Charaktere etwa von James Woods als störrischem, brutalen Ex-Coach und Alexander Skarsgard (dem Erik Northman aus »True Blood«). Die Neuverfilmung lässt die archaische Kompromisslosigkeit des Originals vermissen und betont letztlich die Action. Als geradlinigerer Spannungsfilm funktioniert die Modernisierung aber und erzwingt streckenweise eine bedrückend dichte Atmosphäre.