Gutes, alleine lauffähiges Add-on, das die Samurai ins Zeitalter der Industrialisierung führt und die verheerende Zerstörungskraft moderner Waffen demonstriert. Am taktischen Anspruch wurde erneut geschraubt, an der Künstlichen Intelligenz leider nicht.
Das Standalone-Add-on zu »Shogun 2« spielt 250 Jahre nach dessen Ereignissen und schließt dennoch direkt ans Hauptspiel an. Ausgerechnet jene Dynastie, der damals zum Aufstieg verholfen wurde, soll nun gestürzt werden. Mit Verspätung erreicht auch Japan das Zeitalter der Industrialisierung, was unter anderem zur Verfügbarkeit moderner Waffen führt. Ausgehend vom Bürgerkrieg des Jahres 1868 bekämpfen sich aufstrebendes Kaisertum und traditionelles Shogunat. Wie gewohnt, werden auf der Übersichtskarte rundenbasiert Truppen verschoben, Handel und Diplomatie getrieben und Eroberungszüge begonnen; wahlweise können die Schlachten in Echtzeit selbst ausgetragen werden, ansonsten wird ihr Ausgang berechnet. Wichtiger als in den früheren Teilen von »Total War« ist nun der Forschungsfortschritt: Ausgeklügeltes Kriegsgerät legt feindliche Truppen erstaunlich schnell in Schutt und Asche. Die Balance zwischen Fortschritt und Tradition darf aber nicht allzu sehr gestört werden, rebelliert die Bevölkerung doch rasch, wenn sie ihre Werte mit Füßen getreten sieht. Da heißt es taktieren und mit viel Fingerspitzengefühl Kompromisse suchen. Während so der strategische Aspekt verstärkt wurde und für noch mehr Anspruch sorgt, ist die schwache Truppen-KI gleich geblieben. Sei’s drum. Das Spielkonzept macht trotzdem Spaß, und »Shogun 2 – Fall Of The Samurai« beinhaltet endlich wieder einen großen, zusammenhängenden Feldzug, der viele Wochen bestens unterhalten kann.