Die New Yorker versuchen ein vielleicht letztes Mal den Indiedisco-Sound der Nullerjahre zu zelebrieren. Das gelingt leider nicht wirklich.
!!! (die sich immer noch Chk Chk Chk aussprechen) haben gemeinsam mit ihren New Yorker Kollegen von The Rapture und LCD Soundsystem einen Sound kreiert, der in den Nullerjahren eine Brücke zwischen Indiedisco und Elektronik-Floor schlug und damit zurecht auf breiter Front erfolgreich war. Alle diese Bands stehen im Grunde vor einem ähnlichen Problem: Ihre Zeit läuft ab. Sie waren wichtig, sind es aber einfach nicht mehr. Punkt. Doch wie bringt man das Ganze jetzt mit Würde zu Ende?
James Murphy hat den Absprung geschafft und sich mit dem Abschlusskonzert im Madison Square Garden und der darum entstandenen Doku „Shut Up And Play The Hits“ selbst ein kleines Denkmal gesetzt. The Rapture sind mittlerweile riesig, headlinen Festivals, haben Über-Hits wie „How Deep Is Your Love?“. Das letzte Album wäre aber quasi durch die Bank mit „Es zeigen sich Abnutzungserscheinungen“ noch freundlich umschrieben. Ähnlich ist es jetzt bei !!!. Vielleicht sogar noch schlimmer. Denn „Thriller“ ist grundlangweilig. Songs wie den Opener „Even When The Water’s Cold“ oder „Station“ haben Franz Ferdinand Mitte des letzten Jahrzehnts einfach mehr oder weniger abschließend geschrieben. Der Sound von !!! ist seit jeher Groove-lastig, wie man auch auf der Platte wieder an Percussion-Massakern wie „Californiyeah“ hört. Die Tanzfläche der Indieclubs wird aber mittlerweile vom schnelleren, weniger Rhythmus-zentrierten Sound von Bands wie Two Door Cinema Club beherrscht.
Ja, es gibt auf Thriller auch Lichtblicke. Die Gitarre in „One Girl, One Boy“ ist großartig. Aber „Party like it’s 2004!“ stößt im Jahr 2013 eben sehr schnell an seine Grenzen. !!! sollten vielleicht einsehen dass ihre Zeit vorbei ist und in Würde aubrennen. Man würde es es ihnen wünschen.