D.N.A.

Sefyu-inspirierte Reimästhetik mit progressivem Beatmaterial. Zwei maskierte Saarländer erobern den deutschsprachigen Hip Hop Zirkus.

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Die zwei Saarländer machen bereits seit den letzten 14 Monaten ordentlich Welle, Tsunami Style. Unterschrieben haben der Rapper Karuzo und sein Partner in Crime Sikk, der für die Beatproduktionen zuständig ist, schon für ihr erstes Album „Voodoozirkus“ beim Label Selfmade Records. Schon in der Schulzeit lernten sich die zwei Genetikker kennen, selbstverständlich, dass der Rapper den maßgeschneiderten Beatanzug mit einer vernünftigen Portion Attitude trägt. Die zwei vertrauen sich blind. Auch prominente Unterstützung holen sich die zwei Newcomer ins Boot, auf „Packets in den Boots“ teilt sich der Wu-Tang Gründer RZA das Mikrofon mit Karuzo, die Kombination harmoniert.

Sikk baut im Laufe des Albums an progressiven Drumloops und perfekten Arrangements, während Karuzo Anleihen an die Urgesteine der deutschsprachigen Hip Hop Bewegung nimmt und mal schnell einen Vierzeiler eines Jan Delays ("DNA") zitiert. Auch die modernen Größen der nationalen Szene finden sich auf der LP, so rappt S.I.D.O. „Lieb oder lass es“, Kollegah hört man auf „A la Muerte“. Beim Song „Gift“ wird über das geliebte Kraut gerappt, auf „Plastik“ reflektiert man schon etwas kritischer über falsche Fassaden und die Widersprüche unserer liberalen Gesellschaft. Ruhm, das schnelle Geschäft, bares Geld und Bananen sind durchgehende Themen des Albums, dabei werden jedoch stets mit zwinkerndem Auge, einer Portion Ironie und Sarkasmus Episoden aus dem Leben des Rappers erzählt.

Bei Karuzo hört man, dass er sich viel mit französischem Rap beschäftigt hat und wird zeitweise von seiner Aussprache und Artikulierung an stilistische Eigenarten eines Sefyu oder Booba erinnert, erklärbar auch durch die geografische Nähe zu Frankreich. Gekonnt werden Referenzen, Analogien und Querverweise zu modernen Klassikern der Hip Hop Kultur gesetzt, so spricht der Frontman des Duos: “Ich werde reich oder sterb bei dem Versuch.“ (50 Cent – Get Rich or Die Tryin´) Der Versuch sollte geschafft sein, der Sprung an die Spitze der deutschen Charts ist den zwei Maskierten bereits gelungen. Die kopfnickenden Außerirdischen sind gelandet. Empfehlenswert.

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