Wien ist online. Zumindest auf Instagram gibt es bei #wien mehr als 1,6 Millionen Fotos. Gezeigt wird das typische Wien: Sachertorte, Schönbrunn und ein bisschen Augarten. Der erste Wiener Instagram-Monitor hat dafür mehr als 8.000 Fotos untersucht.
Hasenwoche der Albertina
Hasi und Schatzi Betrachtet man die reinen Museumsinstitutionen, schneidet die Albertina (5 Prozent) vor dem Leopold Museum und dem Kunsthistorischen am besten ab. Die beiden Institutionen punkten mit speziell auf die Instagram-Community zugeschnittenen Aktionen. Das KHM generierte allein durch #kunstschatzi 8,997 Likes, die Albertina kam mit der #hasenwoche gar auf 37.427 Likes.
Floridsdorf
Außenbezirke unterrepräsentiert Wiens einwohnerstarke Bezirke sind auf Instagram deutlich unterrepräsentiert. Das betrifft große Flächenbezirke wie Favoriten, Simmering, Donaustadt, Floridsdorf und Liesing. In diesen Bezirken leben zwar 706.000 Wienerinnen und Wiener (Stand: 2015), auf Instagram übertreffen diese Bezirke mit einem #wien-Anteil von zusammen 5,2 Prozent gerade mal den Wert von Wien-Neubau (4 Prozent).
Igersvienna und das Essen
Wiener Community zeigt „Foodporn“ Im Vergleich mit dem allgemeinen #wien postet die Wiener Community unter #igersvienna wenig Fotos von Sehenswürdigkeiten oder öffentlichen Plätzen (nur 35 Prozent). Wesentlich größeres Interesse zeigte die Wiener Community dafür mit 14 Prozent an Fotos von Essen & Getränken. Beim #wien widmeten sich 8 Prozent aller Fotos Essen oder Getränken.
Sachertorte
„Foodporn“ – Sachertorte punktet bei #wien Beim #wien widmeten sich 8 Prozent aller Fotos dem Thema Essen und Getränken. Am beliebtesten ist dabei die Sachertorte mit einem Anteil von 11 Prozent.
Schönbrunn
Schönbrunn schlägt Belvedere und Prater Schloss und Zoo Schönbrunn waren mit zusammen 22 Prozent die attraktivsten Motive der Instagram-User. Auf den Plätzen folgen Belvedere (13 Prozent) und der Prater.
Sonnenuntergang
Sonnenuntergang für alle Das Farbenspiel ist ein auf Instagram ein Gemeinschaftserlebnis. das zeigt der Abend des 27. April 2016. Zwischen 20:00 Uhr und 20:30 Uhr kam fast zu einer Verdoppelung der unter #wien geposteten Fotos. Innerhalb der ersten halben Stunde wurden mehr Sonnenuntergangsfotos gepostet als Sachertorten und herkömmliche Fotos. Insgesamt 353 Fotos wurden unter #wien zwischen 20 und 21 Uhr gepostet, rund 99 davon zeigten den Sonnenuntergang.
Stephansdom
Erster Bezirk schlägt Rest 38 Prozent aller unter #wien geposteten Fotos zeigten ein Motiv aus dem ersten Bezirk. Die Tourismuszielen wie Stephansdom, Albertina, Oper & Co ziehen die Touristen an und damit auch die Insta-Community. Platz zwei sicherte sich Hietzing (13 Prozent), der dritte Bezirk landete knapp vor der Leopoldstadt (jeweils 12 Prozent) auf Rang drei.
Sachertorte, Fiaker, Kaffee und Würstelstand. So weit so klischeehaft. Wien ist in der Social Media-Welt von Instagram aber wirklich nicht mehr. Denn geht es nach den Instagram-NutzerInnen mit Wien-Bezug, liegt das größte Interesse in der österreichischen Hauptstadt auf Schloss und Zoo Schönbrunn.
Sissi würde es gefallen
Unter 20 ausgewählten Wiener Sehenswürdigkeiten entfielen 22 Prozent der Fotos mit #wien auf den Besuchermagnet in Hietzing. Auf den Plätzen folgen Belvedere und Prater mit je 13 Prozent.
Dieses Ranking hat der Journalist, Autor und Instragramer Philipp Schneider aka leopold_stadt aufgestellt. Schneider untersucht mit dem ersten Wiener Instagram-Monitor das NutzerInnenverhalten der heimischen Instagram-Community. In seiner ersten Ausgabe widmet sich der Schwerpunkt der qualitativen Analyse den Wiener Bezirken und Sehenswürdigkeiten.
Das wenig überraschende Ergebnis: Platz eins im Bezirksranking ging an den ersten Bezirk. Bei den Sehenswürdigkeiten sicherte sich Schönbrunn mit Schloss und Tierpark den ersten Rang. Und beim Essen oder Foodporn wird am liebsten die Sachertorte fotografiert.
Wo ich wohne, schieße ich nicht
Beim Bezirksranking liegt die Innere Stadt ganz klar vorne. So zeigen 38 Prozent aller unter #wien geposteten Fotos zeigten im Untersuchungszeitraum zwischen 15. März und 30. April 2016 ein Motiv aus dem ersten Bezirk. "Neben traditionell starken Tourismuszielen wie Stephansdom, Albertina, Oper und Co. wirkten sich hier auch temporäre Ereignisse wie der Ostermarkt auf der Freyung positiv aus", sagt WIM-Autor Philipp Schneider.
Platz zwei geht beim Ranking an den 13. Bezirk. Wobei nicht ganz Hietzing abgebildet wird, denn 91 Prozent der Fotos sind fast ausschließlich vom Schloss und Zoo Schönbrunn. Vom restlichen Bezirk war auf den Fotos der Instagram-Community mit Ausnahme des Lainzer Tiergartens nicht viel zu sehen. Der dritte Bezirk landete knapp vor der Leopoldstadt (jeweils 12 Prozent) auf Rang drei. Deutlich unterrepräsentiert waren Wiens einwohnerstarke Bezirke, wie Ottakring oder Floridsdorf.
Insgesamt gibt es auf Instagram mehr als 1,6 Millionen Fotos und Postings mit dem #wien.
Sachertorte sticht Kaffee
Weiteres Ergebnis: Unter "Foodporn"-Fotos stellte sich noch vor Bildern von Kaffee ("Coffeeporn") und Schnitzeln die Sachertorte als beliebtestes Motiv heraus. Beim #wien widmeten sich acht Prozent aller Fotos Essen oder Getränken. Die Sachertorte hatte einen Anteil von 11 Prozent und war beim Essen am beliebtesten.
Überraschend ist noch, dass #wien fast Tierfoto und Selfie-frei ist.
Community versus Touristen
#wien wird laut Philipp Schneider vor allem von Wientouristen genutzt. Im Vergleich zum allgemeinen #wien postet die Wiener Community unter #igersvienna verhältnismäßig wenig Fotos von Sehenswürdigkeiten oder öffentlichen Plätzen.
"Wien, nur wien, du kennst mich up, kennst mich down", singt Falco in “Vienna Calling”. Die Wiener Instagram-Community kennt die Touristen-Hotspots anscheinend schon zur genüge. Lediglich 35 Prozent der Community-Bilder zeigten Touri-Bilder von Stephansdom, Siebensternplatz & Co.
Wesentlich größeres Interesse zeigte die Wiener Community dafür mit 14 Prozent an Fotos von Essen & Getränken. Bei #wien widmeten sich nur 8 Prozent aller Fotos Essen oder Getränken.
Für den ersten Wiener Instagram-Monitor wurden 8.057 Fotos einer inhaltlichen Analyse unterzogen. Detaillierte Ergebnisse finden Sie in der WIM-Zusammenfassung auf www.sastre.at sowie auf Nachfrage. Die nächste WIM-Ausgabe von Philipp Schneider gibt es Anfang Juni.
Dieser Beitrag ist im Rahmen eines Praxis-Seminars am Institut für Journalismus & Medienmanagement der FHWien der WKW entstanden.