Ihr steht als junge Band vor eurer ersten Veröffentlichung und habt, weil ihr noch am Anfang steht, keine Promotionagentur im Rücken. Wie stellt man es also an, ein Review in einem Magazin zu bekommen? Hier ein paar Dinge, auf die ihr achten solltet.
1. Findet heraus, welche Medien für euch wirklich relevant sind
Als ersten Schritt solltet ihr euch auf jeden Fall informieren, welche Medien überhaupt für euch relevant sind. Ihr werdet mit eurer Musik nämlich nicht in allen Redaktionen auf offene Ohren stoßen, eben weil eine jede ihren eigenen Fokus hat. In einer Musikredaktion trudeln in Form von CDs oder zugesandten Links zu Streams Woche für Woche dutzende Neuveröffentlichungen ein. Und nicht wenige von denen kommen aus musikalischen Richtungen, die so rein gar nichts mit der inhaltlichen Ausrichtung des Magazins zu tun haben und daher auch nicht wirklich beachtet werden. Sucht euch also wirklich gezielt jene Magazine, die thematisch im weitesten Sinne euer Genre abdecken.
2. Sich und die Musik präsentieren
Ihr habt jetzt die richtigen Leute gefunden. Wie bringt man die nun dazu, dass sie über euer Album ein Review schreiben? In den seltensten Fällen gelingt es mit einer Email wie „Wir haben eine neue Platte herausgebracht, vielleicht willst du sie dir ja einmal anhören“ oder „wir klingen irgendwie wie Radiohead, hier der Downloadlink“. Die Zahl der Zusendungen ist – wie schon erwähnt – eine wirklich große, daher ist der/die RedakteurIn auch gezwungen, eine Vorauswahl zu treffen. Und tendenziell pickt diese/r sich solche Sachen heraus, die ihm/ihr auf den ersten Blick auffallen und sein/ihr Interesse wecken. Die schlichte Aufforderung, doch einmal hineinzuhören, ist da in den meisten Fällen zu wenig. Der erste Eindruck ist also entscheidend. Erzählt also etwas über euch, schreibt, warum es wirklich wert ist, euer Album zu hören, was es so spannend macht. Sendet einen Link zu eurem besten Song, zu eurem aufregendsten Video. Es wäre letztlich ja wirklich schade, würde die gute Musik unbemerkt bleiben, nur weil es an der Präsentation hapert.
3. Aktuelle Infos
Ihr habt den/die RedakteurIn überzeugt, er/sie findet eure Musik klasse und plant, ein Review zu schreiben. Bei der Suche nach geeignetem Bildmaterial für den Artikel kommt er/sie aber drauf, dass sich ein solches nicht finden lässt, nicht auf der Homepage, die noch dazu sehr unübersichtlich ist und unstrukturiert wirkt, oder sonst wo. Überhaupt, die Infos, die er/sie nach langer Recherche über euch sammeln konnte, sind veraltet und nach eurem Tourkalender scheint es so, als hättet ihr euren letzten Auftritt vor vier Jahren absolviert. Solche Dinge ergeben jetzt nicht unbedingt das Bild, dass man es hier mit einer Band zu tun hat, die kurz vorm Durchstarten ist. Wichtig ist, zu zeigen, dass etwas passiert. Das macht die ganze Geschichte erst interessant. Die Informationen am aktuellen Stand zu halten, ist daher heute genauso wichtig wie die Musik selbst.
4. Gutes Pressematerial
Womit ihr der über Musik schreibenden Zunft wirklich eine Megafreude bereiten könnt, sind schön gestaltete und alle relevanten Informationen beinhaltenden Pressemappen. Eine kurze Bandbio, ein gut geschriebener Pressetext, schöne Pressefotos (mit Creditangabe des/der Fotografe/in), Presseclippings und Links zu Hörbeispielen und – wenn vorhanden – auch zu Videos, mit alle dem kann ein/e Redakteur/in schon echt etwas anfangen.
Michael Ternai ist seit fünf Jahren Chefredakteur von musicaustria.at, der Website von mica – music austria, und hat bis dato mehr als 2.000 Reviews verfasst. mica ist dein Partner bei allem, was mit Musikschaffen in Österreich zu tun hat. Hier gibt es kostenlose Beratungen und Tipps von ExpertInnen, die dir dabei helfen, dich im Musik-Biz zurechtzufinden.