Bernhards Jahresendlisten 2021

Alle Jahre wieder blickt unsere Redaktion auf die popkulturellen Highlights der letzten zwölf Monate zurück. Mit streng subjektivem Blick. Was Bernhard Frena aus 2021 besonders in Erinnerung bleiben wird, könnt ihr hier nachlesen.

Top 5 Comics des Jahres

1. Lina Ehrentraut – »Melek + ich« (Edition Moderne)

Die Protagonistin ist Physikerin, die sich einen künstlichen Körper baut, um damit in andere Universen zu reisen, und sich dort in ein alternatives Selbst verliebt. Die spröde Ästhetik changiert zwischen hartem Schwarz-Weiß sowie Farbexplosionen und ist im besten Sinne queer.

2. Tillie Walden – »Alone in Space« (Avery Hill Publishing)

Etwas geschummelt für 2021, weil in Einzelteilen schon vorher veröffentlicht, aber wer die früheren Comics von Tillie Walden (oder noch gar keine) kennt, dem sei diese Sammlung sehr ans Herz gelegt. Wenige fangen Emotionen und Beziehungen so bildgewaltig aber nuanciert ein wie sie.

3. Lee Lai – »Stone Fruit« / »Steinfrucht« (Fantagraphics / Avant Verlag)

»Steinfrucht« dreht sich um familiäre Bande – biologisch und gewählt, queer/trans* und heteronormativ. Subtil und sorgsam erzählt, zeigt Lai ausdrucksstark die fantastische Wandelbarkeit menschlicher Körper, ganz egal ob trans* oder nicht. Mehr als eindrucksvoll für ein Debüt.

4. ND Stevenson – »I’m Fine, I’m Fine, Just Understand« (imfineimfine.com)

Nach einem Comic über die Top-Surgery hat ND Stevenson (u. a. Showrunner*in von »She Ra and The Princesses of Power« auf Netflix) dieses Jahr einen Substack (eine Mischung aus Blog und Newsletter) für autobiografische Comics aufgemacht. Die Tagline »Quiet comics about gender, mental health, and getting older« beschreibt es eigentlich am besten.

5. Albert Mitringer – »Requiem« (Zwerchfell)

Eine Heldengeschichte von hinten erzählt und ein grafisch großartig ausgearbeiteter Einblick in eine Welt im Abgrund. Auch in seinem zweiten Buch spielt Mitringer mit Stilen und Brüchen. Es wirkt aber in sich stimmiger und zugänglicher, jedoch nicht weniger ambitioniert in der Materie.

Auch nicht schlecht:

Eigener Sauerteig wird ein Jahr alt; richtig Schnee vor Weihnachten; das (so hoffe ich) Ende der Ära Geilomobil.

Was Bernhard Frena zuletzt sonst so beschäftigt hat, könnt ihr hier nachlesen. Für weitere Jahresendlisten aus unserer Redaktion bitte hier entlang.

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