»An das Gestern, das nie Morgen wurden darfte. Ich warte« festigt den Ruf der Gruppe Buntspecht als eine der vielseitigsten im Lande.
Keine Atempause. Geschichte wird gemacht. Es geht voran. Dieses uralte Mantra im deutschsprachigen Pop gilt für die Wiener Tausendsassas Buntspecht nicht nur bei ihren – so muss man das sagen – ekstatischen und dabei auch so wunderbar für alle Menschen offenen Konzertabenden. Ob Szene(n), ob Großmütter und Kleinkinder, ob Traumtänzerin und Traumfänger, auf diese Shows einigen sich quasi alle. Headliner der Herzen – selbstredend auch gepresst auf Platte. Das Album mit dem langen Namen ist bereits das fünfte in den letzten fünf Jahren. Da ist wenig Platz für Zeit, auch um sich etwa über Spitzenpositionen in den heimischen Charts zu freuen, wie zuletzt geglückt.
Schon eine gute Band
Buntspecht, diesen Vorteil haben sie vielen anderen voraus, sind aber auch eine Gruppe ohne viel Platznot. Für die seltsam betitelte neue Liedersammlung haben sie sich diese eine romantische Erzählung vom Rock ’n’ Roll gegönnt: fünf Freunde – es gab ja einen Abgang – in einer einsamen Hütte im Wald, oder im konkreten Fall im Burgenland. Ein Aufeinanderpicken wie Fliegen auf diesen ekeligen Klebestreifen von Großvaters Grillabenden. Entweder fängst du dann in dieser Abgeschottetheit zu fliegen an oder bleibst picken. Und natürlich – weil schließlich sind Buntspecht ja auch nicht irgendwer, das ist schon eine gute Band, neidlos – sind dann die ersten Stücke auch recht bald abgehoben, die Singles mal wieder direkt ein Riesenerfolg. »Schlauer Fisch«, ein romantischer Schwofer, da gibt’s nichts; auch »Mojo Risin’«, das sicher schon überall bekannt ist, ein veritabler Sommerhit, fast schon Classic Rock fürs Cabrio; auch die psychedelische Klavierballade »Funny Faces«, klasse.
Wenn wir schon dabei sind: Zum ganzen Genrethema gäbe es bei Buntspecht sowieso mehr aufzuzählen, als im Elektrofachhandel so ausgeschildert ist. Aber – und das ist auch das Besondere an der Band – das klingt trotz all dieser Millionen hörbarer Einflüsse immer unverwechselbar und zweifellos nach Buntspecht. Eine nicht gering zu schätzende Leistung, da wurden goldene Sterne schon für deutlich weniger ins Aufgabenheft geklebt.
Das Album »An das Gestern, das nie Morgen wurden darfte. Ich warte« von Buntspecht erscheint am 10. November 2023 bei Phat Penguin. Die nächsten Konzerttermine der Band lauten: 9. November, Linz, Posthof — 21. November, Salzburg, Rockhouse — 22. November, Innsbruck, Treibhaus — 23. November, St. Pölten, Cinema Paradiso — 24. November, Villach, Kulturhofkeller — 28. und 29. November, Wien, Arena — 1. Dezember, Bremen (DE), Lagerhaus — 2. Dezember, Hamburg (DE), Gruenspan — 3. Dezember, Hannover (DE), Musikzentrum — 5. Dezember, Essen (DE), Zeche Carl — 6. Dezember, Köln (DE), Die Kantine — 7. Dezember, Jena (DE), Kassablanca Gleis 1 — 9. Dezember, Berlin (DE), Festsaal Kreuzberg — 10. Dezember, Frankfurt (DE), Zoom — 12. Dezember, München (DE), Muffathalle — 13. Dezember, Stuttgart (DE), Im Wizemann — 14. Dezember, Nürnberg (DE), Hirsch — 15. Dezember, Dresden (DE), Beatpol — 17. Dezember, Leipzig (DE), Täubchenthal — 31. Jänner 2024, Basel (CH), Kaserne — 1. Februar 2024, Bern (CH), Gaskessel — 2. Februar 2024, Zürich (CH), Rote Fabrik — 3. Februar 2024, Dornbirn, Spielboden.