Der Zweite am Handy-Weltmarkt setzt mit seinem neuen Flaggschiff ein klares Zeichen. Und bietet ein sehr brauchbares Teil für jene, die dem iHype Passendes entgegensetzen wollen.
Wenn der Sommer kommt, ist es Weihnachten. Zumindest für den avancierten Handy-Nutzer. Alle Premium-Marken bemühen sich tunlichst, ihre Highlights des Jahres pünktlich im Juni zu präsentieren. Immerhin legen die early adopters gerne mal höhere Summen für das passende Smartphone der Träume hin. Und der Stolz der Mobilfunk-Betreiber liegt da nicht weit dahinter, wenn man sich ein Flagschiff exklusiv sichern kann.
Alles passend bei Samsung und seinem neuen Dominator Galaxy S. Die gewitzten Südkoreaner haben sich endlich dem Anspruch gestellt, in der oberen Hype-Liga mitzuspielen. Und das Ergebnis darf man durchaus als mächtige Vorlage an die Konkurrenz werten – ob nun als Lifestyle-Gerät, smartes Biz-Phon oder der sensitiv weiblichen Zielgruppe entgegenkommend. Formschön verpackt in einem 9,8 Millimeter flachen Gerät bei gemütlichen 118 Gramm punktet man mit breiter Brust dank dem technischen Heavyweight-Champion. Auf praktisch allen Sektoren der Ausstattung hat man sich offensichtlich bemüht, den catch as catch can-Standard reinzupacken. Nachdem der Android-Anteil in den USA bereits über der iPhone-Marke liegt, hat man sich mit Version 2.1 samt baldigem 2.2 Froyo-Update samt den ewig vielen Apps klar deklariert und eigene Erweiterungen integriert.
Greif mich an
Während einige Komponenten bei den Mitbewerbern ähnlich verbaut werden, kann man sich beim Display schon langfristig klare Vorteile sichern. Denn der hauseigene 4-Zoll Super Amoled-Touchscreen legt die Benchmark für den Markt vor und wird in dieser Bauweise bis Jahresende exklusiv auf Samsung-Geräten verweilen. Zweifelsohne mehrfach ein kluger Schachzug. Zum einen lässt der Screen den Akku um die 20 Prozent länger leben, zum zweiten ist er tatsächlich Spitzenklasse und dann wäre noch der Touch der Exklusivität. Damit wäre auch der wahre Anspruch als Premium-Konkurrent zum IPhone 4 gewährleistet. Zwar unterscheiden sich die Bildpunkte 960 x 640 gegen 800 x 400, für den User bedeutet das aber selbst mit klobigen Fingern einen ungeahnten Freudentanz am Display. Sowohl Ansprechrate, Farbintensität, Helligkeit und Blickwinkel-Darstellung lassen hier kaum einen Wunsch offen. Wobei einiges an Insiderwissen vorab geholfen haben dürfte, immerhin ist man mit LG der einzige Lieferant für die Monopolisten aus Cupertino und kannte die Spezifikationen. Natürlich schwingt hier noch eine weitere Ebene mit, denn für Spätsommer darf man das 7 Zoll-Pad als weiteren Konkurrenten der grassierenden Pad-Welle erwarten. Und das, obwohl dieses kaum noch über den Gadget-Tellerrand hinaus ist und dringend die nächste Generation mit stärkeren Prozessoren braucht. Extra Öl im Feuer könnte da noch die hinter vorgehaltener Hand diskutierte Übernahme der Wunderwuzzis von Konkurrent HTC bringen.
Fordere mich
Womit der hauseigene Prozessor ARM Cortex A8 1GHz am Programm steht. Mit der für Smartphones bärenstarken 1-Gigaherz-Technik samt 512 MB RAM schließt man zur Multimedia-Primusklasse auf, was in Applikationen wie der Videodarstellung Freude bereitet. Auch für die Texteingabe haben sich die Südkoreaner weiterführende Gedanken gemacht und implementieren ein Swype-Keyboard. Dabei müssen die Finger nicht abgesetzt werden, was eine Erhöhung der Schreibgeschwindigkeit bringt. Erst danach entscheidet man sich am Samsung Galaxy S über den Versendungskanal via E-Mail, SMS oder – ganz sozial – Twitter und Facebook. Der Logik entsprechend werden auch die Eingänge aus den unterschiedlichen Quellen gebündelt – deutlich besser funktionierend als zB auf der schon bekannten BlueWhaleMail-App. Integrierter E-Book Reader könnte bei zum Bücherkauf verleiten. Zusätzlich gibt es auch ein „Daily Briefing“-Widget, das nach persönlichen Bedürfnissen abgestimmt die Neuigkeiten wie Termine zum Tag auf einen Blick darstellt.
Nutze mich
Ebenso interessant und vor allem im Ausland – zumindest irgendwann bei annehmbaren Datentraffic-Roamings – zeigt sich die Augmented Reality-App. Einfach mit der Kamera die Strasse entlang blicken und die erfassten Sights werden per Geo-tagging als benannte Objekte samt Zusatzinfos identifiziert. Die zugehörige Linse gibt 5-Megapixel her und hat sich beim Kontrast und Schärfe als ausreichend erwiesen – inklusive Touch Focus und der Face and Smile Detection. Ein Blitz für etwaige Situationen der Nacht fehlt allerdings. Dafür wird man dem allumfassenden Anspruch als Kommandozentrale für das Heim mit seinen Gerätschaften gerecht und verbindet sich per DLNA (Digital Living Network Alliance) mit elektronischen Geräten in Reichweite und transferiert so allfällige Daten wie aufgenommene HD-Videos (viele Formate) und Fotos direkt auf Notebook bis TV. Erfahrungsgemäß braucht der urbane Cruiser nochmals extra viel Platz für den gut befüllten Musik-Player, der dankenswerter Weise auch zahlreiche Formate zulässt. Interne Daten haben fixe 8 GB Platz, die viel zitierten (und ewig schon angekündigten) optionalen 32 GB der externen MicroSD-Card landen mangels Angebot am Markt wie üblich bei 16 GB.
Der Wecker bietet ganz im Lifestyle-Trend auch ein sanftes Aufhellen gleich dem Sonnenaufgang und die Vögerln zwitschern dazu. Wer dazu erwacht, hat allerdings wohl nicht den tiefen Schlaf der Gerechten genossen. Der Gedanke der Harmonie für sich selbst ist dafür schön und entspricht der Ausrichtung für beide Geschlechter.
Ins Netz des Betreibers hält man sich schnellstens HSDPA und HSUPA, übliche Verbindungen über A-GPS, Bluetooth 3.0, WiFi 802.11 und USB 2.0 sind selbstverständlich. Ersten Tests im Hause nach dürfte man damit auch endlich einen properen aktuellen Android mit Touchscreen und Business-Tauglichkeit haben, der einen Tag echtes Geschäftsleben durchsteht. Was ja nicht die schlechteste Kaufentscheidung sein sollte. Diese fällt man in Österreich exklusiv bei A1, da man hier nicht unberechtigt den besten Konkurrenten zum iPhone gefunden zu haben glaubt. Ab 0,- Euro zu ergattern bei mit einem A1 Smart Tarif ab 25 Euro pro Monat.