Dominiks Jahresendlisten 2025

Alle Jahre wieder blickt unsere Redaktion auf die popkulturellen Highlights der letzten zwölf Monate zurück. Mit streng subjektivem Blick. Was Dominik Oswald aus 2025 besonders in Erinnerung bleiben wird, könnt ihr hier nachlesen.

Top 5 Alben des Jahres

5. Mia Morgan »Silber«

Unsere Besprechung des dritten Albums von Mia Morgan startete mit: »Vielfalt ist immer geiler als Einfalt.« Und kein Album war 2025 vielfältiger als »Silber«, da bekommst du quasi  1+12 gratis, das ist die Verklanglichung einer Kunstfigur, da schwappst du zwischen Rosenstolz und Evanescence, Metalcore und Schlager, Emo und Bubblegum, da bist du quasi rundum versorgt. Und garantiert abgesichert gegen irgendwelche Gatekeeping-Wappler.

4. Kochkraft durch KMA »Hardcore never dies das«

Selbige wird zwar immer teurer, aber mit einem kleinen Wortspiel im Albumtitel, noch dazu einem, das den Elitists die Schweißperlen auf die kahlen Stirnen schmiert, hast du schon einmal die halbe Miete in der Tasche. Handelt es sich dann noch um ein wütendes und waviges Indiealbum bezahlst du fast schon Eigentum. Dass es mit dem – von uns an Ort und Stelle angekündigten – großen Durchbruch noch nichts geworden ist, heißt da nicht viel (außer nichts Gutes für die da oben).

3. Blond »Ich träum doch nur von Liebe«

Blond sind die Band des Jahres, sie geben den Beschissenheiten dieses Jahres und dem Jahr davor und allen Jahren – Stichwort: Männer, Stichwort: Tätergeschlecht – die korrekten Beobachtungen: Von den Machenschaften derjenigen, von deren Produkten unser Überleben abhängt, (siehe Top-Songs) über die Gefahren, denen sich Frauen durch Dating aussetzen, (»So Hot«) bis zu durchkapitalisierten, als »feministisch« verkauften Konsumgütern (»Girl Boss«). Geht’s doch alle scheißen. Außer Blond.

2. Kreisky »Adieu Unsterblichkeit«

Die immer noch ihresgleichen suchende Gruppe Kreisky, die 2025 von einer breiteren Öffentlichkeit schon in die staubige Schublade der elder statesmen gesteckt wurde, beweist auf dem siebten Album natürlich sofort das Gegenteil, reißt sämtliche Genregrenzen ein und erklärt Schubladendenken für vorerst beendet. Apropos beenden: Dass dem ganzen Album das Thema des Todes innewohnt, ist natürlich etwas, was schon auch zu einer Geilheit beiträgt, wenn man das so sagen will.

1. Yukno »Gute Nachtmusik«

Die bisweilen einfachste und vermutlich sinnvollste Methode, das beste Album eines Zeitraums zu küren, ist es, jenes mit den besten Songs zu nehmen. 2025 war das zweifelsfrei »Gute Nachtmusik«, das schon vierte Album der Oststeirer Yukno, das Top-Song an Top-Song an Top-Song reiht, alleine schon die ersten fünf Stücke, alles Hits für länger: »Schnabeltier«, »Kein Abschiedssong«, »Eine kleine Nachtmusik«, »Lieb dich«, »Am Ende vom Feed«. Allesamt tolle und sehr melancholische, fließende Present-Pop-Nummern mit – jetzt kommt das größte Kompliment – einigen Gedanken, die noch nicht häufig gedacht wurden.

Auch nicht schlecht

Fatalismus.

Alle weiteren Jahresendlisten dieses sowie der letzten Jahre findest du hier.

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