Ein wahres Entertainment Programm von Englands aktuellem Dance-Dino Totally Enormous Extinct Dinosaurs, lässt die Erde im Fluc beben. Matthias Hombauer hat das Urzeit-Spektakel photographisch dokumentiert.
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Wie es vor einem Konzert so ist, wippt das Publikum nur mäßig und stets den Blick auf die Bühne gerichtet zum Sound des DJs, während es auf den Haupact wartet. Und es lässt sich auch niemand aus dem Publikum dabei stören, als der junge Orlando Higgingbottom im Sweater, die Kapuze lässig übern Kopf gezogen, auf die Bühne kommt, um kurz vor der Show sein Live-Setup zu testen. Alles läuft, schon ist er wieder weg.
Sehr plötzlich, aber durchaus souverän, erscheint er fünf Minuten später im Stegosaurus Kostüm vor seinem Set und dreht die Fader hoch. Die ersten 15 Minuten sind geprägt von schnellen Elektro-House Nummern. Über manche seiner Songs singt er mit seiner jungen, weichen Stimme und setzt gezielt Effekte ein. Anfangs ist das Publikum noch träge. Ist es vielleicht nicht gewohnt in einem Underground Club wie dem Fluc, Tänzerinnen auf der Bühne zu beobachten, die sich in sonderbaren Dinosaurierkostümen bewegen?
Doch ungefähr als sich TEED in einem Moment, indem die Kickdrum kurzzeitig aussetzt, offiziell für sein Fehlen beim Waves Vienna entschuldigt und Wien begrüßt, lockert sich das Volk und hüpft euphorisch und energetisch zu den härter werdenden, teilweise noch unveröffentlichten Elektro-Nummern. Also doch weniger Hot Chip, mehr Trentemøller und Boys Noize.
Das Arrangement seiner Playlist erinnerte an ein herkömmliches DJ-Liveset. Doch hatte das ganze mehr Konzertcharakter. Bestimmend ist wohl TEEDs Multitasking Fähigkeit. Während er auf seinen diversen Knöpfen herumdrückte, das Mikrofon in die Hand nahm um zu singen, konnte er sich trotzdem noch im Kreis drehen, tanzen und schmunzelnd Konfetti versprühen – vorausgesetzt, die Kanonen funktionierten.
Totally Enormous Extinct Dinosaurs ist seit nicht mal einem Jahr in der internationalen Club-und Festivalwelt unterwegs und schon jetzt ein außerordentlich professioneller Entertainer. Vielleicht ist es nicht unbedingt die Musik, die das Konzert ausmachte, sondern vielmehr seine Show. Deshalb haben wir ihm dann auch den leicht übertriebenen Dubstep/Grime-Ausbruch am Ende des Sets verziehen.