Noch im Februar kann man sich wieder bei C hoch 3, dem kostenlose Kreativwirtschaftscoaching der Kreativwirtschaft Austria vernetzen. Wir haben vier TrainerInnen nach ihren persönlichen Tipps für Kreativschaffende gefragt.
Das C hoch 3 Kreativwirtschaftscoaching soll Kreativschaffenden die Möglichkeit bieten, voneinander zu lernen, ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln und professionelle Kooperationen einzugehen. Dies soll im gegenseitigen Austausch und mit der Unterstützung von erfahrenen TrainerInnen gelingen. „C hoch 3 ist kein klassischer Kurs mit festgelegten Vorträgen. Wichtig ist der Austausch mit anderen UnternehmerInnen und die individuelle Betreuung“, erklärt Michaela Binder, eine der C hoch 3 Trainerinnen. Während des Trainings entscheiden die TeilnehmerInnen selbst, welche Themen sie diskutieren möchten und welches Know-how sie in der Gruppe teilen wollen. Dabei geht es sowohl um betriebswirtschaftliche als auch um rechtliche oder persönliche Fragen. Pro Gruppe und Bundesland haben 20 ausgewählte Kreativschaffende die Möglichkeit, über mehrere Monate hinweg an sechs Workshop-Tagen und einigen Treffen in Kleingruppen teilzunehmen, während derer Kooperationsprojekte erarbeitet werden können. Noch bis 24. Februar können sich Interessierte hier bewerben. Wir haben vier TrainerInnen gebeten, sich vorzustellen und bereits vorab einige Tipps und Tricks für das Vorankommen in der Kreativwirtschaft zu geben.
Michaela Binder
Tipp: Noch auf dem richtigen Weg?
Ganz wichtig ist der Austausch mit anderen Leuten und Feedback zum eigenen Geschäftsmodell und zu der eigenen Unternehmerpersönlichkeit. Das Peer-to-Peer-Training, also das Voneinander-Lernen, hat einen großen Mehrwert. Die Krankheit aller KreativunternehmerInnen ist, dass man sich immer selbst hinterfragt. Oft fehlen EinzelunternehmerInnen PartnerInnen, mit denen man besprechen kann, ob man noch auf dem richtigen Weg ist und ob gewisse Ideen weiterverfolgt werden sollen. Hier hilft oft ein Blick von außen.
Michaela Binder hat das C hoch 3 Coaching vor drei Jahren selbst absolviert und arbeitet heute im Kommunikationsberatungsbereich. Zudem ist sie als Selbstständige gut in Salzburg vernetzt. Als Abschlussprojekt bei C hoch 3 entwickelte sie ein Netzwerk für Kreative in Salzburg.
Paul Sintinger
Tipp: Betriebswirtschaftliche Fähigkeiten sind wichtig
Beherrschen Sie die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Werkzeuge? Denn an diesen Basisfertigkeiten besteht großer Nachholbedarf. Damit meine ich nicht nur die Stundensatzkalkulation, denn die hilft vielen Kreativen, wie beispielsweise ModedesignerInnen nicht weiter. Wissen Sie exakt bei welchen Dienstleistungen/Services/Projekten/Produkten Geld verdient wird und wo Geld zugesetzt werden muss? Wissen Sie, wie sich bestimmte Maßnahmen, wie z. B. Preissenkungen auf Ihr Ergebnis auswirken? Können Sie Ihre Unternehmensstrategie in konkrete Ergebnis- und Maßnahmenpläne umsetzen? Können Sie Szenarien abbilden, damit Sie ein Gespür für die Auswirkungen auf Ihr Geschäft bekommen? Wenn Sie diese vier Fragen klar mit ja beantworten können, dann sind Sie gut aufgestellt.
Tipp: Offline gehen
Schalten Sie bewusst und regelmäßig Facebook und Ihr Handy aus. Verlassen Sie Ihren Schreibtisch und gehen Sie raus an die frische Luft. Das Unterbewusstsein ist nämlich viel effektiver als das Bewusstsein beim Problemlösen und Ideenfinden.
Paul Sintinger ist selbstständiger Coach und bietet Stress- und Belastungscoaching, Unfallcoaching, Coaching für Führungskräfte und MitarbeiterInnen, Betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Vorträge und Workshops zum Thema Stressbewältigung an. An C hoch 3 begeistert ihn die Möglichkeit, Kreativschaffende dabei begleiten zu können, mit ihrer UnternehmerInnenpersönlichkeit und Idee erfolgreich zu sein.
Marie-Theres Zirm
Tipp: Wird schon werden? Geschäftsbeziehungen und Kooperationen müssen gepflegt werden.
Wenn Projekte unrund laufen, die Zusammenarbeit mit KooperationspartnerInnen und KundInnen immer schwieriger und die Unlust größer als die Lust wird, dann ist es Zeit innezuhalten und zu reflektieren. Konfliktpunkte müssen angesprochen werden, Beziehungen sollten mit genauso viel Hingabe gestaltet werden wie die kreativen Werke.
Tipp: Selbst & ständig?
Das sollte mehr eine Warnung als ein Motto sein. Gesundheit und Balance zwischen den Lebensbereichen sind eine wichtige Basis für ein erfolgreiches Unternehmen. Wer keinen Urlaub, keine Wochenenden und keine Feierabende hat, macht etwas falsch. Eventuell ist dann der Stundensatz zu niedrig oder die Lebenskosten sind zu hoch. Eine gute Kalkulation ist die Basis für ein erfolgreiches und gleichzeitig nicht überforderndes Unternehmertum.
Marie-Theres Zirm ist Trainerin und Expertin mit den Schwerpunkten Kooperation, Entwicklung der UnternehmerInnenpersönlichkeit, Schärfung von Geschäftsideen sowie Coaching und Begleitung von GründerInnen. Mit ihrer Agentur cardamom berät sie Unternehmen, 2007 entwickelte sie gemeinsam mit ihrem Mann Christian Heuegger-Zirm den Coaching-Ansatz C hoch 3. Seit 2008 ist sie in mehreren Bundesländern als C hoch 3 Trainerin aktiv und sie ist zudem die österreichweite Netzwerkbeauftragte.
Gabriele Adelsberger
Tipp: Sich (selbst) etwas wert sein – den eigenen Wert kennen
Die eigene kreative Leistung zu verkaufen stellt für viele KreativunternehmerInnen eine große Herausforderung dar. Es braucht ein selbstbewusstes und klares Auftreten gegenüber den KundInnen und KooperationspartnerInnen. Zu diesem Auftreten gehört es, zu wissen, was die eigene kreative Leistung wert ist und was ich dafür verlange. Dazu muss man auch wissen, was man kann und was nicht. Für KreativunternehmerInnen bedeutet dies, sich selbst und den eigenen Werten treu bleiben zu können.
Tipp: In den Aufbau und die Pflege des eigenen Netzwerks investieren
Viele KreativunternehmerInnen sind EinzelkämpferInnen und stoßen durch begrenzte zeitliche und kreative Ressourcen oft an ihr Limit. Größere und komplexere Aufträge können nicht allein bearbeitet werden. Durch ein funktionierendes Netzwerk mit anderen Kreativunternehmen erschließen sich Aufträge und Möglichkeiten, die alleine nie zu bewältigen wären. Ein Netzwerk kann auch den Vorteil bringen, dass ich zu Projekten und Aufträgen herangezogen werde, die ich selbst nicht akquirieren muss.
Gabriele Adelsberger ist Gründerin und Geschäftsführerin der Agentur Die Beraterinnen mit Sitz in Innsbruck und bietet dort Unternehmensberatung, Beratung und Supervision von Teams, Coaching von Führungskräften sowie Coaching und Beratung für Selbstständige an.
Du bist kreativ, wissbegierig, selbstständig bzw. möchtest selbstständig werden? Du möchtest dich und dein Netzwerk weiterentwickeln? Dann bewirb dich jetzt noch bis 24. Februar hier für das C hoch 3 Kreativwirtschaftscoaching der Kreativwirtschaft Austria, lerne von anderen TeilnehmerInnen, hol dir Tipps von erfahrenen TrainerInnen und werde Teil des Kreativwirtschaftsnetzwerks!