Die Theater sind geschlossen, die Zuschauer/innen zu Hause. Um die kulturelle Durststrecke zu überbrücken, präsentiert das Volkstheater jeden Abend ab 18 Uhr eine Inszenierung aus dem laufenden Spielplan oder ein Highlight der vergangenen Jahre. Statt einer Eintrittskarte bittet das Volkstheater um eine Spende mit dem Verwendungszweck „Volkstheater Aktion Anstatt Ticket“, wie hoch auch immer, an die Volkshilfe.
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Das tagesaktuelle Video finden Sie immer ab 18 Uhr für 24 Stunden hier.
Nora³
von Henrik Ibsen/Elfriede Jelinek / inkl. Ein Puppenheim/Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte/Nach Nora
Es ist einer der berühmtesten Theaterabgänge: Nora Helmer, die als Hausfrau, Hobbytänzerin und Mutter ausgefüllt schien, verlässt umstandslos Haus, Mann und die gemeinsamen drei Kinder.
Davor hat ihr Gatte, der zum Bankdirektor aufgestiegene Torvald, unmissverständlich zu erkennen gegeben, dass ihm seine Karriere wichtiger ist als sein „Singvögelchen“. Wie es mit Nora weitergehen könnte, hat Elfriede Jelinek 1979 in ihrem ersten Theaterstück dargestellt: Als ungelernte Kraft, die gern häkelt und strickt, landet sie in einer Textilfabrik. Was geschah, nachdem Nora ihren Mann verlassen hatte zeigt sarkastisch Noras „befreites“ Leben auf der anderen Seite der Puppenhaustür: Beim erstbesten „Textilkönig“ wird Nora wieder schwach … Der tschechische Regisseur Dušan David Pařízek potenziert in seiner in Düsseldorf entstandenen Inszenierung die Krise der emanzipierten Frau: Nora hoch drei. Um dem Textilkönig zu gefallen, spielt Nora ihr Ibsen’sches Vorleben als „Kultureinlage“: beim Betriebsfest – und die Belegschaft wirkt mit! Die Darstellung gefällt, doch abermals wendet sich das Blatt. Nora reflektiert aus heutiger Sicht die globalen Marktzusammenhänge: einstürzende Textilfabriken in Bangladesch, todschicke Klamotten in der „Fuzo“. Ein Epilog der Wiener Nobelpreisträgerin, eigens für diese Aufführung entstanden. Pařízek leitete von 2002 bis 2012 das Prager Kammertheater und inszeniert seit 2001 an den großen Bühnen im deutschsprachigen Raum. 2015 war er beim Berliner Theatertreffen mit seiner Akademietheater-Inszenierung Die lächerliche Finsternis vertreten; diese Arbeit wurde im gleichen Jahr in der Theater -heute-Kritikerumfrage als Beste Inszenierung und Bestes Bühnenbild ausgezeichnet.
- Regie Dušan David Pařízek
- Bühne Dušan David Pařízek
- Kostüme Kamila Polívková
- Musik Roman Zach
- Licht Klaus Tauber
- Dramaturgie Roland Koberg
mit Michael Abendroth (Doktor Rank/Konsul Weygang), Bettina Ernst (Anne-Marie/Marie-Anne), Rainer Galke (Torvald Helmer/Robert Fellner), Anja Herden (Frau Linde/Eva, ab 29.1.16), Sarah Hostettler (Frau Linde/Eva), Stefanie Reinsperger (Nora Helmer), Jan Thümer (Krogstad/Franz)
Programm:
14. April: Iphigenie in Aulis | Occident Express von Euripides/Soeren Voima | von Stefano Massini / Regie Anna Badora
15. April: Das Missverständnis von Albert Camus / Regie Nikolaus Habjan
16. April: In der Strafkolonie – Ein Live-Hörspiel nach Franz Kafka / Regie Sören Kneidl
17. April: Urfaust/FaustIn and out von Johann Wolfgang Goethe/Elfriede Jelinek / Regie Bérénice Hebenstreit
18. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff
19. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff
20. April: Haummas net sche? Mit Christine Nöstlingers Geschichten durch 100 Jahre Gemeindebau. Ein Theater-Parcours / Regie Sara Ostertag
21. April: Ausblick nach oben Theatrale Feldforschung des Jungen Volkstheaters/ Regie Constance Cauers, Malte Andritter
23. April: Schuld & Söhne von Christine Eder (Text) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder
24. April: Verteidigung der Demokratie Politshow von Christine Eder (Stück) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder
25. April: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch
26. April: Trojanow trifft. „Wie konnte das passieren?“ – Das Gespenst des Rechtsrucks in Österreich Ilija Trojanow trifft Josef Haslinger
27. April: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast
28. April: Peer Gynt von Henrik Ibsen / Regie Viktor Bodó
29. April: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim
30. April: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht / Regie Robert Gerloff
01. Mai: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch
02. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff
03. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff
04. Mai: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau / Regie Alexandru Weinberger-Bara
05. Mai: GEDENKMATINEE Gelebt, erlebt, überlebt Szenische Lesung nach dem Roman von Gertrude Pressburger / Szenische Einrichtung Jonas Schneider
06. Mai: Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing / Regie und Puppendesign Nikolaus Habjan
07. Mai: GEDENKMATINEE Der verlorene Ton Szenische Lesung von Lida Winiewicz / Szenische Einrichtung Jonas Schneider
08. Mai: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim
09. Mai: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast
10. Mai: Wien ohne Wiener Ein Georg-Kreisler-Liederabend von Nikolaus Habjan und Franui / Regie und Puppenbau Nikolaus Habjan
