Weh dem, der lügt! – Volkstheater

Die Theater sind geschlossen, die Zuschauer/innen zu Hause. Um die kulturelle Durststrecke zu überbrücken, präsentiert das Volkstheater jeden Abend ab 18 Uhr eine Inszenierung aus dem laufenden Spielplan oder ein Highlight der vergangenen Jahre. Statt einer Eintrittskarte bittet das Volkstheater um eine Spende mit dem Verwendungszweck „Volkstheater Aktion Anstatt Ticket“, wie hoch auch immer, an die Volkshilfe.

Spenden unter: https://www.volkshilfe.at/meine-spende/jetzt-spenden/donations/wer-kann-hilft-jetzt/

Das tagesaktuelle Video finden Sie immer ab 18 Uhr für 24 Stunden hier.

Weh dem, der lügt!

„Frechheit siegt“ – auf keine Bühnenfigur trifft diese Redewendung so zu wie auf den Küchenjungen Leon, der sich durch das Hinaustrompeten von unstatthaften Wahrheiten Zugang zu den höchsten Kreisen und in die geheimsten Kammern verschafft – auch in die des Herzens.

Wahre Gaumenfreuden verspricht sich der grimmige rheinländische Schlossherr Kattwald, als ein junger Koch aus Burgund vor den Toren steht und seine Dienste anbietet. In kräftigen Farben malt sich Kattwald bereits die raffinierten Speisen aus, die bei der geplanten Hochzeit seiner Tochter mit dem von ihr so genannten „dummen Galomir“ kredenzt werden sollen. Was der Schlossherr nicht weiß: Der umgehend zum Maître de Cuisine beförderte Hochstapler ist hier, um sich einzuschleichen und eine Geisel zu befreien: den Neffen seines letzten Arbeitgebers, eines asketischen und wahrheitsversessenen Bischofs.
Grillparzers Stück von 1838 wäre kein „Lustspiel“, wenn diese Befreiungsaktion nicht ohne eine erschwerende Auflage vonstattenginge: Bischof Gregor hatte dem Küchenjungen Leon das Versprechen abgenötigt, bei seinem heldischen Vorhaben im Hause seines Feindes Kattwald kein einziges Mal zu lügen, nicht einmal zum Erreichen des guten Zwecks. Erst so verfällt Leon auf den bis in die heutige Gesellschaft hinein gebräuchlichen, von Grillparzer meisterhaft durchgespielten Trick, Wahrheiten so zu verkaufen, dass andere sie für Lügen halten müssen. Oder zumindest für Ironie.

Das riskante Spiel mit der Wahrheit inklusive Verfolgungsjagd, querfeldein durch das merowingische Mittelalter, inszeniert Martin Pfaff. Für den zuletzt als Schauspieldirektor am Landestheater Detmold tätigen Regisseur ist es sein Wien-Debüt.

mit Simone Krampe (Edrita/Pilger/Torschloss), Loris Kubeng (Leon), Enrico Riethmüller(Atalus/Hausverwalter/Fährmann), Stefan Suske(Gregor/Kattwald/Galomir-Puppe/Wächter)

Programm:

14. April: Iphigenie in Aulis | Occident Express von Euripides/Soeren Voima | von Stefano Massini / Regie Anna Badora

15. April: Das Missverständnis von Albert Camus / Regie Nikolaus Habjan

16. April: In der Strafkolonie – Ein Live-Hörspiel nach Franz Kafka / Regie Sören Kneidl

17. April: Urfaust/FaustIn and out von Johann Wolfgang Goethe/Elfriede Jelinek / Regie Bérénice Hebenstreit

18. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

19. April: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

20. April: Haummas net sche? Mit Christine Nöstlingers Geschichten durch 100 Jahre Gemeindebau. Ein Theater-Parcours / Regie Sara Ostertag

21. April: Ausblick nach oben Theatrale Feldforschung des Jungen Volkstheaters/ Regie Constance Cauers, Malte Andritter

23. April: Schuld & Söhne von Christine Eder (Text) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

24. April: Verteidigung der Demokratie Politshow von Christine Eder (Stück) und Eva Jantschitsch (Musik) / Regie Christine Eder

25. April: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

26. April: Trojanow trifft. „Wie konnte das passieren?“ – Das Gespenst des Rechtsrucks in Österreich Ilija Trojanow trifft Josef Haslinger

27. April: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

28. April: Peer Gynt von Henrik Ibsen / Regie Viktor Bodó

29. April: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

30. April: Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht / Regie Robert Gerloff

01. Mai: Alles Walzer, alles brennt von Christine Eder / Regie Christine Eder, Musik Eva Jantschitsch

02. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

03. Mai: Die rote Zora und ihre Bande nach dem gleichnamigen Roman von Kurt Held / Regie Robert Gerloff

04. Mai: Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs von Milo Rau / Regie Alexandru Weinberger-Bara

05. Mai: GEDENKMATINEE Gelebt, erlebt, überlebt Szenische Lesung nach dem Roman von Gertrude Pressburger / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

06. Mai: Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing / Regie und Puppendesign Nikolaus Habjan

07. Mai: GEDENKMATINEE Der verlorene Ton Szenische Lesung von Lida Winiewicz / Szenische Einrichtung Jonas Schneider

08. Mai: Schwere Knochen nach dem gleichnamigen Roman von David Schalko / Regie Alexander Charim

09. Mai: Wer hat meinen Vater umgebracht nach dem Buch von Édouard Louis / Regie Christina Rast

10. Mai: Wien ohne Wiener Ein Georg-Kreisler-Liederabend von Nikolaus Habjan und Franui / Regie und Puppenbau Nikolaus Habjan

5 Mai @ 18:00 — 5 Mai @ 18:00
18:00 — 18:00 (24h)

Volkstheater

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