Wer schon immer wissen wollte, wie eine Kreuzung aus diesen beiden Serien aussehen würde, probiert „Pokemon Tekken“. Das ist richtig gut geworden und erstaunlich anders.
Pokemon-Kämpfe in HD, davon haben viele Serienfans vermutlich schon lange geträumt. Nun ist „Pokemon Tekken“ kein typisches Sammelmonster-Abenteuer, dafür aber eine spaßige und einsteigerfreundliche 3D-Prügelei. Anfangs stehen 14 Pokemon zur Verfügung, zwei weitere sind freischaltbar. Doch bevor es mit den Fights losgeht, erstellt ihr euren Trainer oder eure Trainerin, für die anfangs nur wenige, nach und nach aber zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Danach wird ein Pokemon gewählt und folgende Optionen eröffnen sich: Freie Kämpfe gegen KI- Gegner oder andere Spieler (einer nutzt den Fernseher, der andere aufgrund der Kameraführung den Screen des Gamepads), Online-Matches und die Ferrum-Liga, dem Herzstück des Einzelspieler-Modus.
Eigenständiges System
Für das spielerische Grundgerüst bediente sich Entwickler Bandai-Namco nicht einfach nur am hauseigenen „Tekken“-System, sondern ging bei „Pokemon Tekken“ bezüglich Spielfluss und Steuerung eigene Wege. Drei Buttons dienen dem Angriff in drei Stufen, die sich schon nach kurzer Einspielzeit zu langen Combos verbinden lassen; Helfer-Pokemons, spezielle Verwandlungen und Super Moves sorgen für Abwechlung und eine Brise Taktik im Kampfgeschehen. Ständig attackieren könnt ihr den Gegner allerdings nicht, denn das Spiel ist ein zwei stetig wechselnde Phasen unterteilt: Anfangs kann man sich frei in der Arena bewegen und es stehen ein paar Distanzangriffe zur Verfügung. Bei einem sauberen Treffer wechselt das Geschehen in den Nahkampf; nun ist die Bewegung auf eine 2D-Ebene limitiert, wo sich große Combos auspacken lassen. Einige Angriffe schleudern den Kontrahenten jedoch weg – und es geht erneut in den freien Bewegungsmodus. Das erfordert eine gute Strategie, und wer den Wechsel auslöst, richtet besonders großen Schaden an.
amiibo-Unterstützung inklusive
Selbstverständlich gibt es auch hier amiibo-Support. Alle derzeit erhältlichen Figuren lassen sich nutzen, selbst Exoten wie Shovel Knight. Allerdings bleibt der praktische Nutzen überschaubar: Pro Tag dürft ihr bis zu fünf amiibos einlesen, die Extra-Geld und ein paar Gimmicks für den Trainer bringen.
Frischer Prügelspaß
Zwar heißt das Spiel „Pokemon Tekken“, es spielt sich aber eher wie ein entfernter Verwandter von Hudsons fast vergessenem Beat’em-up „Bloody Roar“. Rasantes Spieltempo, lange Combos und zahlreiche Verwandlungen erinnern an die tierische Prügelei. Insgesamt ist der Titel jedoch sehr eigenständig, mit ein paar richtig guten neuen Ideen – vor allem der Wechsel zwischen Distanz- und Nahkampfmodus ist äußerst gelungen. Und im Vergleich zum spartanisch ausgestatteten „Street Fighter V“ werden auch Solokämpfer bei „Pokemon Tekken“ gut unterhalten. Ein gelungenes Prügel-Paket, das nicht nur Pokemon-Fans gefallen dürfte.
»Pokemon Tekken« ist bereits für Wii U erschienen.