Am 30. September startet das brut nordwest in die neue Saison. In den ersten beiden Produktionen für den Herbst thematisieren Choy Ka Fai und das Kollektiv Konstgruppen Ful Tanz und Ritual, Ekstase und Identität.
Den Anfang macht ein transzendentes, queeres Multimedia-Solo des in Berlin lebenden Choreografen Choy Ka Fai. Der aus Singapur stammende Künstler arbeitet an der Schnittstelle von Tanz, Medienkunst und Performance und beschäftigt sich eingehend mit der Metaphysik des menschlichen Körpers. Inspiriert von singapurischen Ritualtänzen trifft in »Yishun Is Burning« Schamanismus auf Voguing.
Ekstase, Trance und Drag
Sun Phitthaya Phaefuang (alias Aurora Sun) tanzt sich in Zustände zwischen Ekstase, Trance und Drag und überschreitet dabei Zuschreibungen von Gender, kultureller Identität und Religion. 30 Jahre nach dem ikonischen New Yorker Dokumentarfilm »Paris Is Burning« verbindet dieser Abend Themen einer globalisierten Welt mit alten und neuen Bewegungstraditionen und zelebriert die Suche nach der (eigenen) Spiritualität im Tanz.
Mit »Baba Karam – through Jamileh and Khordadian« geht es tanzend weiter im Herbstprogramm des brut nordwest. Die partizipative Tanzfilm-Performance des queer-feministischen schwedischen Kollektivs Konstgruppen Ful basiert auf der populären iranischen Tanzform »Baba Karam«. Sie ist von queeren Clubs inspiriert, in denen alle für- und miteinander tanzen.
Einladung zum Tanz
Von der Filmleinwand aus laden drei Drag-Performer*innen und ein DJ dazu ein, zu tanzen und sich prägenden Tanzerinnerungen zu widmen. Die physische Abwesenheit von Performer*innen bietet eine künstlerische Gelegenheit, die spezifischen Bedingungen, mit denen wir in Zeiten der Pandemie konfrontiert sind, zu erschaffen und zu erforschen, und reflektiert gleichzeitig die Realität von Menschen, die in der Diaspora leben oder geflüchtet sind.
»Yishun is Burning« von Choy Ka Fai ist am Freitag, den 30. September, um 20 Uhr sowie am Samstag, den 1. Oktober, um 21 Uhr im brut nordwest zu sehen. »Baba Karam – through Jamileh and Khordadian« vom Kollektiv Konstgruppen Ful wird dreimal aufgeführt: am Samstag, den 1. Oktober, um 19 Uhr und am Sonntag, den 2. Oktober, um 17.30 Uhr sowie um 20 Uhr. Es sind auch Kombitickets erhältlich.