Eine junge britische Band kombiniert Psychedelic Rock der Marke Tame Impala und Toy mit klassischen Popsongs und famosen Videos. Das macht sie zu einer der aufregendsten neuen Bands 2014: Temples.
Ihr verwendet oft Symbole aus der ägyptischen Mythologie, so kann man beispielsweise in eurem Shop T-Shirts mit dem Anch-Kreuz oder dem Horus-Auge kaufen. Was ist euer konkreter Bezug zu Ägypten?
Einer der ersten Bilder, die uns beeinflussten, war der experimentelle Film „Thelema Abbey“ von Kenneth Anger, der diese spirituellen Aspekte in viele seiner Videos und Filme einfließen lässt. Unsere Videos, unsere Fotos und unsere Songtexte sollen dazu beitragen, eine gewisse Metaphorik und Symbolik zu kreieren, um eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen. Mit unserer Musik versuchen wir, Spiritualität zu erzeugen und das Bewusstsein für eine höhere Macht zu schärfen. Die antiken Symbole auf T-Shirts tragen auch ihren Teil dazu bei, diese Metaphorik auszuweiten.
Lass uns über euer erstes Album „Sun Structures“, das am 7. Feber 2014 erscheinen wird, sprechen: Auf dem Cover findet sich das Rushton Triangular Lodge. Was ist eure Verbindung zu diesem Gebäude?
Wir wollten einfach etwas Lokales präsentieren und das Triangular Lodge ist womöglich das eigenartigste und auffälligste Gebäude, das es in unserer Gegend, in Northhamptonshire, gibt. Es zeigt jede Menge antike und mystische Symbole, und spielt mit der magischen Bedeutung der Nummer Drei, was uns sehr angesprochen hat.
Sowohl die Singles als auch das Album wurde von eurem Sänger und Gitarristen James Edward Bagshaw produziert? Wie lief die Arbeit mit ihm als Produzent?
Es war zwar das erste Album, das James produziert hat, aber wir beide haben schon immer gemeinsam aufgenommen. Es ist einfach effizienter, selbst aufzunehmen. Man braucht dafür wenig Zeit und Geld und man kann auch noch spät nachts aufnehmen, wenn man eine Eingebung hat.
Also schreibt ihr eure Songs direkt bevor ihr sie aufnehmt?
Manchmal, wenn wir eine Idee haben, eine Gitarren- oder Gesangsmelodie, nehmen wir sie direkt auf und der Song entwickelt sich dann im Studio. Man bekommt dann einfach sofort eine Vorstellung, wie der Song im Endeffekt klingen wird. Diese impulsive Art mag sich zwar von anderen Bands unterscheiden, ist aber wichtig für die Atmosphäre, die wir in unseren Songs schaffen wollen.
Neben den Songs mit psychedelischem Anstrich, finden sich auf „Sun Structures“ auch ein paar klassische Popsongs, wie beispielsweise „Keep In The Dark“. Woher kommt euer Verständnis für diese Pop-Melodien?
Dieser Pop-Aspekt ist uns sehr wichtig, ich bezeichne unsere Songs auch eher als Popsongs, das psychedelische Element ist eher mehr im Klang verankert. Beinflusst haben uns dabei definitiv die frühen Pink Floyd und auch frühe Platten von Soft Machine.
Ihr habt bereits einige Auftritte auf großen Bühnen hinter euch. Wie surreal war es eigentlich, als Support Act für die Rolling Stones im Hyde Park aufzutreten?
Es war zwar eigentlich mehr ein Festival als eine Support Show und auch wenn es der seltsamste Tag unserer Karriere war, es hätte noch viel seltsamer sein können. Für uns als Band war es allerdings sehr wichtig, Teil dieser Veranstaltung zu sein.
Letzte Frage: Ist es eigentlich eine Bürde, von Noel Gallagher als „beste neue britische Band“ bezeichnet zu werden?
Das ist schwer zu sagen. Natürlich ist man geschmeichelt, wenn berühmte Menschen so etwas über einen sagen. Vor allem für eine neue Band ist das ein gewaltiges Statement. Ich bin nicht sicher, ob es eine Bürde ist, es hängt wohl davon ab, ob man darauf hört, was Noel Gallagher sagt. Ich weiß nicht, ob seine Meinung mehr zählt als die anderer Leute, aber vielleicht hören ja mehr auf ihn. Man sagt ja, „he knows better“.
Vielen Dank!
"Sun Structures" erscheint am 14. Februar via Heavenly Records / PIAS.