Erste Detail zur Viennale 2024 sind bekannt.
Wie jedes Jahr steht die zweite Oktoberhälfte für filmaffine Wiener*innen wieder ganz im Zeichen der Viennale, diesmal in Form einer roten Meeresalge als Festivalsujet. Das – nach Besucher*innen – größte internationale Filmfestival in Österreich holt seit 1960 Spannendes, Ungewöhnliches und schlicht Sehenswertes in die Bundeshauptstadt. Nach dem überraschenden Tod des langjährigen Intendanten Hans Hurch übernahm Eva Sangiorgi 2018 die Geschicke des Festivals. Sie hielt klar an der Linie als Publikumsfestival fest, legte also ebenso keinen Fokus auf Wettbewerbe, Stargäste oder Industrie-Events. »Ich möchte kein Spektakel machen«, versicherte Sangiorgi letztes Jahr im Interview mit Der Standard.
Eröffnung und Abschluss
Die bislang bekannten Informationen über das diesjährige Programm spiegeln den Fokus auf ein breites Verständnis von Kino für ein breites Publikum wieder. Während der Eröffnungsfilm »C’est pas moi« von Regisseur Leos Carax in knackigen 42 Minuten einen essayistisch-autobiografischen Abriss des französischen Autor*innenkinos liefert, begleitet der Abschlussfilm »Dahomey« (Bild) von Mati Diop die Repatriierung von 26 Kunstschätzen von Frankreich nach Benin.
Neben dem internationalen Filmschaffen ist auch wieder einiges aus Österreich mit dabei. Etwa der Essayfilm »Henry Fonda for President« von Alexander Horwath, »Mond« von Kurdwin Ayub (siehe Coverstory der aktuellen Ausgabe) oder »Peacock«, der neue Film von Bernhard Wenger. Selbst der Viennale-Trailer von Radu Jude mutet dank Strauss-Polka am Hackbrett sehr augenzwinkernd-lokalpatriotisch an. Darüber hinaus wird es eine Retrospektive zum filmischen Schaffen der Schauspielerin Helene Thimig geben, das im Gegensatz zu ihrer Bühnenarbeit bislang wenig Aufmerksamkeit bekommen hat. In Kooperation mit dem Korean Film Archive widmet sich eine weitere Rückschau unter dem Titel »Haunted by History« in 13 Filmen der japanischen Besetzung von Korea in den späten 1940er-Jahren.
Die Viennale 2024 findet von 17. bis 29. Oktober im Gartenbaukino, im Metro Kinokulturhaus, im Stadtkino, im Filmmuseum sowie in der Urania statt.
Korrektur: Im Heft wird auf ein Interview mit Mati Diop verwiesen, gemeint ist der Filmtipp zu »Dahomey« auf derselben Doppelseite.