Fuzzman entdeckt auf seinem neuen Album den Soul. Im Vorab-Song »Für eine Handvoll Gras« überwiegt aber der Country. The Gap präsentiert das Video.
Unendliche Weiten, die Alpen im Rücken, selbst auf dem Rücken der Pferde. Österreich im Spätwinter, ein Paradies für Cowboys, Outlaws und gereifte, gegerbte Großstadtindianer mit Drang nach draußen. Herwig Zamernik, auf Solopfaden Fuzzman genannt und eigentlich und hauptsächlich Bassist bei Naked Lunch, ist aufs Pferd gestiegen und durchkämmt in seinem neuen Video »Für eine Handvoll Gras« den Sehnsuchtsort Alpen.
Der Amadeus-Preisträger und Gewinner des Österreichischen Filmpreises 2016 – für die gemeinsam mit Oliver Welter geschriebene Filmmusik zum Jack-Unterweger-Film »Jack« – leitet mit dem neuen Video sein neues Album ein, das am 25. März erscheinen wird und den Namen seiner Band im Titel trägt: »Fuzzman feat. The Singin’ Rebels«.
Seine Kollegen, die singenden Rebellen, reiten in »Eine Handvoll Gras« mit ihm, begleitet werden sie vom Männergesangsverein Obermillstatt, der den Refrain in fast unnachahmlicher Weise im Chor singt und Assoziationen an mitsinglustiges Publikum bei Live-Auftritten weckt. »Geh doch nach Denver, rauch dich ein, wirst sehen, das tut dir gut. Für eine Handvoll Gras ein bisschen Peace and Love.« Wenn der Chor an der Reihe ist, wird die Musik bis auf das Minimalste zurückgestellt: Die großartigen Country-Klänge, die so gar nicht nach Nashville klingen, sondern eher nach den alternativen, schattseitigeren Hochburgen des amerikanischen Country wie Chicago oder Jacksonville. Und erst die Bläser – zwischen Mariachi, Memphis Soul und Southern Soul.
If you want a time to soul
Überhaupt die Musik: Während Fuzzmans frühere Alben anarchistischer und schlageresker anmuteten, ist der Country-Folk auf »Fuzzman feat. The Singin’ Rebels« puristischer, wahrhaftiger gar, wie ein tumblin’ tumbleweed. Und es ist etwas dazu gekommen: Fuzzman hat in Wien – er verlegte seinen Wohnsitz von Kärnten in die Bundeshauptstadt und hat dort auch gleich ein neues Studio aufgebaut – den Soul gelernt. Marvin Gaye hat die Lust am amerikanischsten – und vielleicht auch schönsten – aller Genres geweckt. Mit dem zunehmenden Soul schwindet auch etwas die Ironie, die Fuzzman gerne seinen Stücken vorgeschoben hat. Womit wir wieder bei der Wahrhaftigkeit wären.
»Fuzzman feat. The Singin’ Rebels« erscheint am 25. März 2016 auf dem sehr schön benannten Lotter Label. Auf Tour kann man Fuzzman auch erleben: 23. März, Dornbirn, Spielboden; 25. März, Wels, Schlachthof; 26. März, Ebensee, Kino; 27. März, Klagenfurt, Halle 11; 28. März, Graz, Music-House; 29. März, Wien, Stadtsaal. Außerdem ist Fuzzman Teil der großen Bussi-Kreuzfahrt mit Wanda und Der Nino aus Wien.