»Beim Zuhören lernt man immer etwas dazu« – Das künstlerische Leitungsteam des New Salt Festivals im Interview

Ursula Winterauer alias Gischt und Maximilian Zeller alias Moogle sind beide kein unbeschriebenes Blatt in der österreichischen Musikszene. Für die Kulturhauptstadt 2024 haben sie im Rahmen des New Salt Festivals Acts wie Soap & Skin, Bipolar Feminin, Ghostpoet, Deena Abdelwahed und Fuckhead nach Bad Ischl eingeladen. Im Interview erzählen sie vom Salz in der Musik.

© Mira Klug

Inwiefern fügt sich das New Salt Festival ins Programm der Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut ein?

Das New Salt Festival ist eines der größten Musikprojekte der Kulturhauptstadt und Teil der Programmlinie »Kultur im Fluss«. New Salt greift programmatisch Musikkultur auf, die sich im subkulturellen Kontext wiederfindet und fügt ihr im Bestfall noch eine Nuance hinzu. Wir versuchen unterschiedliche musikalische wie künstlerische Zugänge nach Bad Ischl und Umgebung zu holen, um unterschiedlichstem Publikum Anknüpfungspunkte zu bieten.

Das Festival soll unsere als gegeben betrachtete Realität aufwirbeln. Wie wollt ihr das erreichen?

Wir versuchen musikalisch-künstlerische Konzepte und Ideen zu präsentieren, die im Salzkammergut so weitgehend noch nicht zu hören oder zu sehen waren. Wir haben Acts eingeladen, die sich mehrheitlich bloßer Unterhaltung entziehen, die Aufmerksamkeit, genaues Zuhören und ein Sich-darauf-Einlassen vom Publikum einfordern. Radikalere Positionen werfen auch immer eine politische Dimension auf. Im Idealfall lernt man etwas Neues kennen – und beim Zuhören lernt man immer etwas dazu. Somit eröffnen sich womöglich neue Perspektiven, Gewohnheiten oder Ansichten. Beim New Salt Festival werden musikalische und ästhetische Zugänge propagiert, die im Entstehungsprozess das Experiment umarmen und dieses auch in der Live-Umsetzung zulassen können. Ein Fokus des Festivalprogramms liegt dabei auf audiovisuellen Live-Performances. Acts wie Synspecies, Names – New Art and Music Ensemble Salzburg gemeinsam mit Patrik Lechner oder die Zusammenarbeit von Alessandro Baticci, Sebi Meyer und Conny Zenk werden audiovisuelle Arbeiten zeigen, auf die man in der Tat gespannt sein kann.

Was bringt jede*r von euch beiden in die Arbeit im künstlerischen Leitungsteam ein?

Wir sind beide schon seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen des Musik- und Kulturbetriebs tätig. Gemeinsam decken wir ein breites Spektrum und unterschiedliche Perspektiven ab – Ursula als Musikerin und Labelbetreiberin und Max als DJ und Musikarbeiter. Wir ergänzen uns gut. Obwohl es eine große Schnittmenge gibt, hat jeder auch einen eigenen stilistischen Fokus.

Warum New Salt Festival? Welche Rolle spielt das Salz bei euch?

Die Kulturhauptstadt hat den Claim »Kultur ist das neue Salz« – da hat sich der Festivalname quasi aufgedrängt. Wir sind beide in Bad Ischl aufgewachsen, am Thema Salz kommt man da nicht vorbei. Die granulare, kristalline Struktur passt im übertragenen Sinn auch gut zu der Musik und Kunst, die wir bei New Salt programmieren.

Das New Salt Festival findet von 5. bis 8. September 2024 in Bad Ischl statt.

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