Und nicht nur die. Downbeat-Akrobat Simon Green aka Bonobo spielte am Donnerstag in der restlos ausverkauften Wiener Arena mit 7-köpfiger Band ganz groß auf. Von energischen Boiler Room-Hits bis hin zu etwas schmerzlichen Drum-Solos war da alles dabei. So auch Fotografin Mona Hermann und Autorin Nicole Schöndorfer.
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Bonobo by Mona Hermann
Alle kamen sie, um den großen Bonobo nach zweieinhalb Jahren Wien-Abstinenz wieder live zu erleben. Techno-Mädels mit Plateauschuhen und blauen Haaren, Alternative mit farbenfrohen Tüchern und Dreadlocks sowie ein paar verirrte Metalheads. Dazwischen Hipster, Normalos, ältere Musikinteressierte – verschiedene Subkulturen, die scheinbar nichts einte, außer ihre heldenhafte Verehrung für Simon Green. Eine derart leidenschaftliche, beinahe unterwürfige und zum Teil schon beängstigende Bewunderung eines
Künstlers gegenüber kennt man normalerweise nur von Boybands und US-Popstars. Nur eben ohne Tränen und Ohnmacht, dafür mit viel freier Liebe und ein bisschen LSD. Demzufolge schien es jedenfalls sehr logisch, dass eine intime Location wie damals das Porgy&Bess für einen derart fanatischen Zustrom nicht mehr ausreichen würde. Die Arena wurde dann schließlich eh auch zu klein.
Um endlich von der Faszination Fangemeinde zum Wesentlichen, nämlich zu Bonobos musikalischer Darbietung, zu kommen, es war wirklich gut. Meister Simon Green haute mit bunt leuchtenden Visuals im Hintergrund in die Tasten, spielte dann seinen leider etwas zu leisen Bass, machte zumeist unverständliche Ansagen an das Publikum und versetzte dieses ganz besonders mit seinen rein elektronischen Stücken wie "Cirrus", "Kiara" oder "Kong" in irre Clubbing-Raserei. Während den Songs, bei denen ihn die gesamte Band sowie die atemberaubend schöne wie talentierte Sängerin Szjerdene (die auch auf dem aktuellen Album "The North Borders" bei "Towers" und "Transits" vertreten ist) unterstützten, kam dafür sofort Schmusestimmung auf. Eigentlich eine unschlagbare Mischung, möchte man meinen. Ein regelrechter Abtörner war dann allerdings ein plötzlich mitten im Song "El Toro" einsetzendes Schlagzeug-Solo, direkt gefolgt von einem noch seltsameren Saxophon-Solo – angeblich eh Gang und Gäbe bei Bonobo-Shows, aber trotzdem. Egal, Schwamm drüber, es gab ja noch diese wundervolle Querflöten-Melodie, die von allen Anwesenden besonders beklatscht wurde. Man könnte wohl auch behaupten, dass eine Querflöte noch nie zuvor so gefeiert wurde. Ob das einfach an der ohnehin vorherrschenden Bonobo-Fixation lag, sei dahingestellt.