Take the Money and (Don’t) Run! – Österreichs Musik­förderungen im Überblick

Die Produktion von Musik im Allgemeinen und eines Tonträgers im Speziellen ist eine eher kostspielige Angelegenheit. Dasselbe gilt auch für das Aufstellen einer Tour – sei es eine österreichweite oder eine internationale. In Österreich gibt es die Möglichkeit, bei bestimmten Einrichtungen um Förderung für solche Projekte anzusuchen. Im Folgenden wollen wir einen Überblick über die wichtigsten Förder­einrichtungen für Pop, Rock und Elektronik geben. Eines vorweg: Förderungen werden nur für konkrete Aktivitäten vergeben wie zum Beispiel eine Tonträger­produktion. Es gibt keine auf Bewerbung basierende Förderungen, die man bloß dafür bekommt, dass man begabt ist.

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SKE-Fonds

Die SKE (kurz für: Soziale und kulturelle Einrichtungen) ist eine Förder­einrichtung der Austro Mechana für Komponist*innen. Sie leistet Kunst- und Kultur­förderungen direkt an oder zugunsten von zeit­genössischen Komponist*innen, die Urheber*innen­tantiemen über die Austro Mechana erhalten. Gefördert werden Teile der tatsächlichen Herstellungs­kosten von unter anderem Ton­trägern, Musik­installationen, Kompositions­aufträgen, Selbst­vermarktungen, Lobby­arbeit und so weiter. Eine Voraus­setzung dafür, dass man einen Zuschuss erhält, ist eine Mitglied­schaft bei der Austro Mechana. Ist man noch kein Mitglied, muss man spätestens bei der Förderzusage eines werden.

In über 15 Sitzungen pro Jahr entscheidet die Jury, welche Anfragen gefördert werden. In dieser Jury sitzen professionelle Musik­schaffende und Journalist*innen. Die genaue Zusammen­setzung findet man auf der SKE-Website. Dort findet sich neben den Förder­richtlinien auch alles, was man sonst noch wissen muss. Die Einreichung ist sehr unkompliziert und niederschwellig.

www.ske-fonds.at

Österreichischer Musikfonds

Der Österreichische Musikfonds ist eine Initiative zur Förderung professioneller österreichischer Musik­produktionen, um damit ihre Verwertung und Verbreitung zu steigern und Österreich als Kreativ­standort zu stärken. Der Musikfonds steht allen in Österreich lebenden musik­schaffenden Urheber*innen, Interpret*innen, Musik­produzent*innen, Musik­verlagen und Labels offen. Gefördert werden Album­produktionen oder Produktionen, die Album­charakter haben, im Umfang von maximal der Hälfte der anfallenden Produktions­kosten. Es wird eine titel­bezogene Förderung angeboten, wobei als förderbares Projekt die Veröffent­lichung von zumindest drei Titeln innerhalb eines Veröffentlichungs­zeitraums von zwölf Monaten gilt. Eine ergänzende Video­förderung ist in der Höhe von bis zu 5.000 Euro möglich, eine ergänzende Vermarktungs­förderung in der Höhe von bis zu 3.000 Euro.

Im Gegensatz zum SKE-Fonds ist die Einreichung beim Österreichischen Musik­fonds wesentlich zeit­intensiver. Die Professionalität der Produktion und die Verwertungs­möglichkeit im In- und Ausland sind die wichtigsten Kriterien, um eine Förder­zusage zu erhalten. Das eingereichte Projekt sollte ohne Finanzierung durch den Musikfonds nicht beziehungs­weise nur in unzureichendem Umfang finanzier­bar sein. Die Produktion darf zum Zeitpunkt der Förder­zusage noch nicht abgeschlossen sein und darf geltende Rechte nicht verletzen. Auftrags­produktionen, insbesondere Werbungs- oder Filmmusik, sowie Sampler­produktionen werden nicht gefördert.

Erhält man eine Förderung für eine Produktion, kann man anschließend auch noch um einen Tour­support für eine Österreich-Tour ansuchen. Außerdem gibt es für die Teilnahme an inter­nationalen Showcase-Festivals die Möglichkeit, um 1.000 Euro pro Jahr anzusuchen. Ausschließlich österreichische Labels mit Gewerbe­schein können für ihre Acts diese Förderung beantragen.

Tipp: Mit einem etablierten Vertrieb, einem guten PR- und Marketingkonzept und einem plausiblen Budget kann man bei der Jury punkten. Es zahlt sich auf jeden Fall aus, auf der Website zu schauen, welche Produktionen schon gefördert wurden.

www.musikfonds.at

Austrian Music Export

Geht es um Förderung von Konzerten und Tourneen außerhalb Österreichs ist der Austrian Music Export (AME) eine der ersten Anlaufstellen. Es handelt sich dabei um eine gemeinsame Exportinitiative des Österreichischen Musikfonds und des mica – music austria, deren Ziel es ist, zeit­genössische Musik aus Österreich auf die internationale Bühne zu bringen. Dies geschieht über verschiedene Programme, wie etwa das alljährlich ausgeschriebene Programm »Focus Acts« oder das neue Programm »Focus Marketing«.

Der Austrian Music Export ist auch bei den wichtigsten internationalen Showcase-Festivals (u. a. Eurosonic Noorderslag, The Great Escape, Reeperbahn Festival) vertreten, bei denen viel­versprechende Newcomer aus Österreich einem inter­nationalen Publikum und Vertreter*innen der Musik­branche präsentiert werden. Die Auswahl der Musiker*innen und Bands erfolgt über Ausschreibungen.

www.musicexport.at

Bundesländer

Eine ebenfalls wichtige Rolle bei Produktions­förderungen spielen die Bundesländer, denn teilweise kann man sich die Produktion eines Tonträgers auch von deren jeweiligen Stellen fördern lassen. Oftmals sind die Aussichten auf Unterstützung auf Gemeinde­ebene sogar noch viel­versprechender. Es macht also durchaus Sinn, in der Heimat­gemeinde (auch wenn man ihr vielleicht schon den Rücken gekehrt hat) eine Förderung zu beantragen. Die Anzahl der Mitbewerber*innen ist meistens gering und die Gemeinden nutzen gerne die Möglichkeit, sich mit kulturellen Vorhaben zu schmücken.

BMKOES

Ebenfalls um Unterstützung für internationale Tourneen anfragen kann man bei zwei Ministerien. Das Bundes­ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKOES) bietet Förderungen für Touren und Reisekosten an. Voraus­setzungen sind, dass die um eine Förderung Ansuchenden bereits auf eine mehr­jährige kontinuierliche Tätigkeit verweisen können und ihnen außerdem bereits von einer regionalen Gebiets­körperschaft eine Unter­stützung zugesagt worden ist.

www.bmkoes.gv.at

BMEIA

Auch das Bundes­ministerium für europäische und inter­nationale Angelegen­heiten (BMEIA) fördert im Rahmen des Programmes »The New Austrian Sound of Music (NASOM)« in Kooperation mit mica – music austria junge, aufstrebende Musiker*innen in ihrem Vorhaben, inter­national Konzerte zu spielen. Für jeweils zwei Jahre werden von einer Fachjury junge österreichische Musiker*innen sowie Ensembles ausgewählt, die bei Auftritten im Ausland vermehrte Unter­stützung erhalten. Dabei kommt vor allem das welt­weite Netz des BMEIA, das aus Botschaften, Kultur­foren und General­konsulaten besteht, zum Einsatz.

www.bmeia.gv.at

Österreichische Kulturforen

Ebenfalls eine wichtige Adresse für Musiker*innen, die für ihre Konzerte im Ausland eine Reise­kosten­unter­stützung benötigen, sind die Österreichischen Kultur­foren (ÖKF). Diese organisieren und betreuen jedes Jahr einen großen Teil der insgesamt rund 6.000 kulturellen und wissen­schaftlichen Projekte, die im Netzwerk der Auslands­kultur an sehr vielen Orten der Welt präsentiert werden.

Zum Beispiel: www.kulturforumberlin.at

Dieser Artikel ist Teil einer Content-Partner*innenschaft mit mica – music austria. Das österreichische Musik­informations­zentrum ist dein professioneller Partner bei allem, was mit Musik­schaffen in Österreich zu tun hat. Hier gibt es kosten­lose Beratungen und Tipps von Expert*innen, die dabei helfen, sich im Musik­business zurechtzufinden.

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