Oska schafft den Spagat zwischen internationalem Anspruch und fragilem Storytelling, ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Starke Ansage!
Nun, was soll man sagen? Airplay auf Ö1, Ö3 und FM4 – geht’s noch? Ja, und wie! Oska kann das und tut das, ohne ihre Authentizität auch nur in irgendeiner Form verbogen zu inszenieren. Jede ihrer noch so fragil realisierten Deklamationen ist glaubhaft, jede Geschichte, die hier erzählt wird, erscheint zwar greifbar doch flüchtig, lau. Süße, ja bittersüße Melancholie. Tränen; kaum wollen sie an die Oberfläche, kommt auch schon ein charmant ermunternder Beat, der uns dabei hilft, sie abzuschütteln, zu schmunzeln, zu hoffen.
»My World, My Love, Paris« lässt uns haltlos zwischen ebenjenen Gefühlsregungen der Hoffnung und des Wehmuts oszillieren. Oder – man denke an die doch omnipräsente Komponente der Lebenszeit im Kontext Familie, Kindsein und Erwachsenwerden, die hier lyrisch verhandelt wird – verträumt zwischen gestern und morgen schwanken, zwischen eben noch und dann.
Lob dem Schmankerl
Die hier eingesetzte Instrumentierung, das Arrangement, teils umgarnt von subtilen Streichinstrumenten, teils von verheißungsvoll mystischen Backing-Vocals, transportiert die Message nicht nur, sondern ist ein Schmankerl für sich und darf bei all dem Lob nicht außer Acht gelassen werden.
Oska bewegt sich letzten Endes in einer Liga, in der etwa Regina Spektor als Kollegin auf Augenhöhe operiert. Dass der Anspruch dieser Künstlerin international, die Produktion makellos und die stimmlich-interpretatorischen Fähigkeiten von größter Klasse sind, steht dabei außer Frage und muss eigentlich nicht gesondert erwähnt werden.
Das Album »My World, My Love, Paris« erscheint am 25. Februar 2022 bei Nettwerk. Die nächsten Konzerttermine von Oska lauten: 3. März, St. Pölten, Cinema Paradiso — 4. März, Steyr, Röda — 5. März, Klagenfurt, Kammerlichtspiele — 11. März, Innsbruck, Die Bäckerei — 12. März, St. Peter am Wimberg, Mezzanine — 16. März, Graz, Orpheum Extra — 17. März, Salzburg, ARGE Kultur — 19. März, Dornbirn, Spielboden — 2. April, Krems, Kino im Kesselhaus — 5. April, Wien, Konzerthaus — 22. Juli, Schlierbach, Rock im Dorf Festival — 11. August, Feldkirch, Poolbar Festival.