Unlängst näherte man sich mir mit dem Vorschlag, der perfider Weise aber ein als Vorschlag getarnter Befehl war, etwas über die Pubertät zu schreiben.
Gibt es eigentlich eine App, die erfasst, wie viel man wichst? Diese Selbstoptimierungsdeppen messen ja sonst auch alles vom Pulsschlag über die Arbeitseffizienz bis zur REM-Phase mit ihren Smart Phones? Aber ein ordentliche Wichs-App, die Zeit, Kalorienverbrauch, Rubbelfrequenz, Erektionshärte, Ständerwinkel und abgegebene Samenmenge ermittelt, ist mir jetzt noch nirgends untergekommen. Gut, gesucht habe ich auch nicht, vielleicht gibt es da schon was auf diesem Sektor. Ich hab ein eigenes Notizbuch, in dem Derartiges penibel vermerkt ist.
Dennoch würde ich jedenfalls gerne ganz offiziell die Hosen runter lassen und meine intimen Selbstliebedaten wie "hat heute um 22.23 Uhr, 4.33 Minuten onaniert, einen durchschnittlichen Härtegrad von 8,9 erreicht, vier Mal Video und einmal Online-Plattform gewechselt, 373 Anschläge gemacht, 7 ml abgespritzt, 250 Kalorien verbrannt" mit der Welt teilen. Ein digitaler Schwanzvergleich, abseits von Längenangaben also. Ihr könnt meine Wichsdaten haben. Und ich sag es gleich, bei mir zählt Quantität mehr als Qualität. Ich mein, wem will man mit einer langen, ausgedehnten Wichserei was vormachen? Es gibt doch viel elegantere Wege des Selbstbetrugs als Orgasmusverzögerung bei der Eigenliebe.
Bezüglich Schwanzlänge hatte ich unlängst übrigens eine äußerst merkwürdige Eingabe. Coca-Cola, das ist ein ziemlich großer Konzern aus den USA, der meines Wissens sogar global operiert und nicht wie Fritz-Cola oder Afri-Cola hauptsächlich in deutschen, österreichischen und schweizerischen Kleinlokalen, hat sein Dosenformat geändert. Die 0,33 l Getränke sind nicht mehr in mickrigen, kurzen und fetten Alugebinde abgefüllt, sondern die Verpackung ist nun etwas länger geworden und erschlankt. Ich bin mir sicher, sie wurden an den globalen Schwanzlängendurchschnitt angepasst.
Ich stütze diese Theorie, indem ich mich auf eine rezente Studie beziehe, die ermittelt hat, dass im Kongo Männer einen steifen Dödel von prallen17,93 cm haben, die ich gerne auf 18 aufrunde, weil ich ein großzügiger Mensch bin. Die Südkoreaner bringen es im Schnitt erregiert auf 9,66 cm, die ich gerne abrunde, weil irgendwo hat auch meine Großzügigkeit ihr Ende. Das zähle ich zusammen, dividiere es durch zwei, und voila, 13,5 cm kommt raus. Misst man jetzt die neue Coladose nach, erhält man welchen Wert? Genau 13,5 cm.
Sicher, mathematisch ist das nicht ganz einwandfrei, so einen Mittelwert zu errechnen, man müsst alle Länder dieser Welt berücksichtigen, oder zumindest alle, die von der Studie erfasst wurden. Tut man dies, kriegt man einen Weltenlümmel von 12,93 cm. Das ist jetzt nicht gerade ein saftiges Paket, reichte aber problemlos aus, um die neue, leere Cola-Dose zu pudern. Coke schafft Vertrauen und Selbstbewusstsein. Die sind nicht umsonst vorne dabei in Sachen Weltherrschaft. Die wissen, wie man spielt. Nächstes Mal schreib ich übrigens über Muschis. Da hab ich auch was Pubertäres im Talon.