Obwohl der abgehalfterte US-Rockstar Tucker Crowe seit den 80er Jahren vollkommen zurückgezogen lebt, ist er schuld daran, dass die Beziehung zwischen seinem Fan Duncan und dessen Freundin Annie in die Brüche geht:
Das bisschen Leidenschaft, dass der sonst so lahme Duncan aufbringen kann, kommt seinem Idol Crowe zugute – Annie geht meist leer aus. In Nick Hornbys neuem Buch „Juliet, Naked“ stehen zwei Themen im Mittelpunkt, die den Engländer schon seit seinem Erfolgsroman „High Fidelity“ schwer zu beschäftigen scheinen: Musik und Liebe – oder was davon übrig bleibt. Dabei vergisst Hornby nicht, den schon fast klassischen Stoff zeitgemäß zu verpacken: Crowes Lebensgeschichte wird kurz und schmerzlos in Form eines Wikipedia-Eintrags erzählt, die Beziehung zwischen Annie und dem Rockmusiker findet nur im Austausch von E-Mails statt, und enden tut der Roman schließlich mit einer Diskussion – in einem Online-Forum. Nick Hornby ist im Web 2.0 angekommen.