Chikinki-Frontmann Rupert Browne ist auf den abschwellenden Folk-Hype aufgesprungen. Mit seiner Band gelingt es ihm das Genre etwas aufzufrischen.
Rupert Browne riskiert mit seinem Nebenprojekt Juniper Leaf einen gewagten Seitensprung. Browne der mit seiner Band Chikini im Electro-Rock zuhause ist, wagt sich nun in die Welt der Bärte tragenden Barden mit Hang zu Holzfällerhemden, dem Folk. Trotz diesem scheinbar schwierigen Unterfangen hat die Band rundum den Chikinki-Frontmann ihre Sache wirklich gut gemacht, das Debütalbum überzeugt dank seines Facettenreichtums. Neben Gitarren kommen auch Violinen, eine Orgel und Keyboards zum Einsatz, das Stück „King Williams Lady“ kommt zeitweise sogar nur mit Flöten und Klopfen aus. Mit diesem breiten Klangbild wird der Hörer in eine geheimnisvolle Märchenwelt entführt, in der Browne Prinzessinnen, Geister und Schlösser besingt.
Einige Passagen des Albums klingen allerdings zu traditionell und altbacken, hier wünscht man sich mehr Frische und Moderne. Insgesamt schaffen Juniper Leaf mit „Broom, Briars, Torches From The Fire“ ein breitgefächertes Werk, das melodisch anfängt und in der Mitte rockiger wird. Die Band hat es geschafft, trotz ein paar Ausrutscher, dem alteingesessenen Folk eine frische Indie-Note zu verpassen.